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Haseloff sieht nach Merkel keine Chance für Ost-Kanzlerschaft

Archivmeldung vom 23.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Reiner Haseloff (2017)
Reiner Haseloff (2017)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht nach Angela Merkel (CDU) keine Chance für eine ostdeutsche Kanzlerschaft. "Nach 15 Jahren ostdeutscher Kanzlerschaft ist da in diesem Jahrhundert nichts mehr erwartbar", sagte Haseloff der Wochenzeitung "Die Zeit".

Der Regierungschef gilt momentan als einer der beliebtesten Ministerpräsident im Osten. Am Montag hatte der 66-Jährige erklärt, im ostdeutschen Superwahljahr 2021 doch noch einmal in Sachsen-Anhalt zu kandidieren – statt wie geplant in Rente zu gehen.

Zur AfD sagte Haseloff, dass diese ein "gesamtdeutsches Problem" sei, welches man gemeinsam lösen müsse. Zugleich wehrt er sich dagegen, die AfD als Problem des Ostens zu sehen: "Die oft mit dem Osten assoziierte AfD ist eine westdeutsche Gründung, die im Westen auch Erfolg hat." Beinahe die gesamte Führungsriege der AfD auf Bundesebene komme aus dem Westen. "Wie konnte das wachsen in einer seit 1949 bestehenden freiheitlichen Ordnung?" Mit Blick auf die Einheit kritisierte Haseloff: "Bei den Westdeutschen regt mich auf, dass sie den Osten gern erforschen, als seien wir eine Sonderspezies. Genauso gut könnten wir fragen, wie im Westen so viel Parallelgesellschaft entstehen konnte." Entweder halte man sich weiter Fehler vor, oder man gehe sie gemeinsam an. Die CDU trage eine besondere Verantwortung, dass die Einheit gelinge. Haseloff warnte: "Wir sollten uns endlich reinknien, Osteuropa besser zu verstehen, sonst fällt Europa auseinander. Die Gefahr ist da."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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