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Niedersachsen: Neuer AfD-Vorsitzender wirft Ex-Fraktionschefin Guth "Trotzreaktion" vor

Archivmeldung vom 24.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jens Kestner (2018)
Jens Kestner (2018)

Bild: AfD Deutschland

Der neue Landeschef der AfD in Niedersachsen, Jens Kestner, geht seine Vorgängerin Dana Guth hart an und wirft der 50-Jährigen eine "Trotzreaktion" vor. "Es ist unverantwortlich, dass sich Frau Guth aufgrund ihrer Niederlage bei der Wahl zum Landesvorsitz und aus Sorge, nun auch nicht wieder an die Fraktionsspitze gewählt zu werden, so verhalten hat", sagte der 48-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Wenn man eine Fraktion zerreiße, die jetzt kein Geld mehr habe, und politisch nicht mehr wirken könne, sei das ein parteischädigendes Verhalten. Er unterstütze daher die Forderung, Guth aus der Partei auszuschließen, betonte Kestner, der dem offiziell aufgelösten, völkisch-nationalistischen "Flügel" seiner Partei zugerechnet wird.

Der Bundestagsabgeordnete aus dem südniedersächsischen Northeim hatte sich kürzlich beim Landesparteitag der AfD in einer Kampfabstimmung knapp gegen seine Vorgängerin Guth durchgesetzt und den Landesvorsitz übernommen. Die als gemäßigt geltende Guth, bisher Vorsitzende ihrer Fraktion im Landtag, hatte am Dienstag mit zwei weiteren Abgeordneten ihren Fraktionsaustritt erklärt. Die Fraktion steht damit vor ihrer Auflösung.

Kestner gibt sich trotz des Richtungsstreits und der politischen Querelen in seiner Partei kämpferisch: "Es wird nach der lauen Brise auf jeden Fall ein frischer Wind wehen. Wir müssen präsenter und hörbarer werden. Wir werden unsere Ziele vermehrt bei Kundgebungen und Demonstrationen auf die Straße tragen", erklärte der Bestattungsunternehmer und fügte hinzu: "Mein Ziel ist es, 2022 bei der Landtagswahl in Niedersachsen ein zweistelliges Ergebnis zu erzielen, und da bin ich guter Dinge."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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