SPD und BSW in Brandenburg einigen sich auf Koalitionsvertrag
Die SPD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) haben am Mittwochnachmittag das Ergebnis ihrer Koalitionsverhandlungen vorgestellt. Man habe bei der Landtagswahl einen Wählerauftrag bekommen und der laute, eine "stabile und zuverlässige Regierung zu bilden", sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). "Brandenburg braucht Stabilität und Brandenburg braucht Sicherheit gerade in einer Zeit, in der viele Menschen der Meinung sind, dass es an dieser Stabilität und Sicherheit zunehmend fehlt."
BSW-Landeschef Robert Crumbach lobte die Zusammenarbeit und das
Vertrauen, das man zueinander aufgebaut habe. Man sei auf einem guten
Weg, "tatsächlich Dinge zu gestalten und voranzubringen und uns nicht
über Detailfragen allzu sehr in die Haare zu kriegen".
Katrin
Lange (SPD) stellte insbesondere die Einigungen zur Wirtschaft und zur
inneren Sicherheit hervor. "Natürlich spielt für uns die wirtschaftliche
Entwicklung unseres Landes eine besondere Rolle, denn die aktuelle
Haushaltslage haben wir allen vorgestellt", sagte sie. "Von daher ist es
wichtig, dass auch in Zukunft Brandenburg sich wirtschaftlich gut
entwickelt und wir wollen entsprechende Hemmnisse intensiv abbauen."
Bei
der inneren Sicherheit stehe man "an der Seite unserer
Sicherheitskräfte von Feuerwehr über Polizei bis zur Bundeswehr",
erklärte Lange. "Wir wollen die Polizei schrittweise auf 9.000 erhöhen
und wir wollen natürlich auch den Brand- und Katastrophenschutz
weiterentwickeln."
Im Koalitionsvertrag heißt es außerdem, man
wolle durch konsequenten Bürokratieabbau Unternehmen, Verwaltungen und
Bürger entlasten. Dafür sollen neue Regelungen nur eingeführt werden,
wenn an anderer Stelle Regelungen wegfallen.
Die Koalition will
Genehmigungen für Anlagen der Erneuerbaren Energien künftig stärker
daran knüpfen, dass an den Standorten zuverlässig ein Anschluss ans
Verteilernetz ermöglicht werden kann. Windkraft und Solar in
Naturschutzgebieten wird Tabu. Am Kohleausstiegsdatum 2038 wollen die
beiden Parteien festhalten, auch wenn Experten davon ausgehen, dass der
Europäische CO2-Zertifikatehandel die Kohleverstromung schon früher
unrentabel machen könnte.
In der Bildungspolitik mahnen SPD und
BSW eine Konzentration auf Kernkompetenzen an. In Grundschulen soll ein
Schwerpunkt auf die Vermittlung von Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt
werden. Dabei habe in den Jahrgangsstufen 1 bis 4 die Arbeit mit
analogen Medien Vorrang. Die Mittel für Hochschulen sollen aufwachsen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur