Ex-DDR-Staatschef freut sich über BSW-Erfolge
Archivmeldung vom 07.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer frühere SED-Generalsekretär und DDR-Staatsratsvorsitzende Egon Krenz zeigt sich erfreut über die jüngsten Wahlerfolge Sahra Wagenknechts und hofft auf eine Fortsetzung dieser Serie. "Da freue ich mich drüber und wünsche ihr viel Erfolg, dass sie noch viel mehr Stimmen bekommt", sagte Krenz dem "Tagesspiegel".
Krenz sieht in dem guten Abschneiden der AfD und des Bündnisses Sahra
Wagenknecht (BSW) bei den drei Landtagswahlen im September im Osten
einen Aufruf zu Verhandlungen über die Beendigung von Russlands Krieg
gegen die Ukraine. "Das Signal, was von diesen Veranstaltungen ausgeht,
lautet: Hört uns endlich zu. Wir wollen Friedenspolitik. Wir haben den
Wunsch zu leben und nicht zu sterben", sagte Krenz.
Krenz lobte
die Forderung der Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg,
Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), sowie des
thüringischen CDU-Chefs Mario Voigt nach stärkeren Bemühungen um eine
diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg. "Ich finde, das ist sehr mutig,
weil sie sich durchsetzen gegen eine gesellschaftliche Meinung in der
CDU oder in der SPD, in der Ampel überhaupt", sagte Krenz dem
"Tagesspiegel": "Und ich beglückwünsche sie dazu, dass sie so mutig
sind."
Der heute 87-jährige einstige Stellvertreter, Vertraute
und Nachfolger von DDR-Staatschef Erich Honecker lobte außerdem die
Haltung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zum Krieg Russlands
gegen die Ukraine. "Ich finde, dass er eine gute Position vertritt. Ich
bin in dieser Frage mit ihm einer Meinung", sagte Krenz. Krenz und
Schröder kennen sich lange. Sie hatten sich unter anderem 1980 in Bonn
und 1981 in Ost-Berlin getroffen. Krenz war damals Chef des
kommunistischen Jugendverbands Freie Deutsche Jugend (FDJ), Schröder
Vorsitzender der Jungsozialisten. Krenz bestätigte, dass die beiden
Männer per Du sind. "Wir kennen uns schon aus der Jugendzeit, wie man
das damals in der Jugendbewegung gemacht hat", sagte er am Samstagabend,
"da gab es keine Hemmnisse in dieser Beziehung." Im Mai 2023 hatten
Schröder und Krenz, neben dem AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla, an einem
Empfang der russischen Botschaft in Berlin zum Jahrestag des Endes des
Zweiten Weltkrieges teilgenommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur