Verbraucherschützer für Ende des Dieselprivilegs mit Augenmaß
Archivmeldung vom 29.12.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKlaus Müller, Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, fordert ein Ende des Dieselprivilegs mit Augenmaß. "Die Subventionierung einer Technologie, die für einen der größten Industrieskandale der Geschichte verantwortlich ist und die sich als weniger umweltfreundlich erweist als versprochen, ist nicht zukunftsfähig. Die Abschaffung des Dieselprivilegs muss aber mit Augenmaß passieren", sagte Müller der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Verbraucher brauchen Verlässlichkeit beim Autokauf und müssen wissen, mit welchen Kosten zu rechnen ist."
Zugleich forderte er die künftige Regierung auf, die Klagemöglichkeiten der Verbraucher zu erweitern. "Eine Stärkung der Rechtsdurchsetzung ist überfällig. Mit einer Musterfeststellungsklage hätten Millionen VW-Kunden bei immer gleichem Schaden mit nur einer Klage ein richterliches Urteil für alle erreichen können", sagte Müller weiter. "Das ist effizienter als unzählige Einzelklagen - und auch für Unternehmen eine Warnung: Betrügen lohnt sich nicht, fairer Wettbewerb hingegen schon." Die nächste Bundesregierung müsse zügig handeln, damit Verbraucher künftig mehr rechtlichen Handlungsspielraum haben - nicht nur bei Fehlverhalten der Autoindustrie, so der Verbraucherschützer.
Quelle: Rheinische Post (ots)