DGB-Chef Sommer warnt vor sozialen Auseinandersetzungen: "Die Menschen werden sich wehren"
Archivmeldung vom 02.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer DGB-Vorsitzende Michael Sommer sieht wegen der Wirtschaftskrise weiter die Gefahr sozialer Unruhen in Deutschland.
In der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN spezial sagte Sommer: "Niemand weiß, wie Menschen reagieren, wenn sie tatsächlich arbeitslos sind und wenn der Facharbeiter in der Exportindustrie nach einem Jahr Arbeitslosigkeit auf Hartz-IV-Niveau absinkt." Weiter sagte der DGB-Chef, er werde seine Äußerung vom April diesen Jahres, in der er vor sozialen Unruhen im Gefolge der Wirtschaftskrise gewarnt hatte, nicht zurücknehmen. "Menschen, die nicht mehr wissen, wovon sie morgen und übermorgen die Ausbildung ihrer Kinder, ihr Häuschen oder auch nur die Miete bezahlen sollen, diese Menschen werden sich nicht damit abfinden, dass sie zu Opfern dieser Krise werden - zumal sie sie schon gar nicht verursacht haben". Wenn die Konjunktur nicht schon bald wieder anspringe, werde es im Winter zu dramatisch steigenden Arbeitslosenzahlen kommen, sagte Sommer. "Dann wird es zu sozialen Auseinandersetzungen kommen. Das ist nicht deutsche Mentalität, so wie in Frankreich auf die Straße zu gehen. Aber es ist auch deutsche Mentalität, wenn es reicht, sich dann zu wehren. Und die Menschen werden sich werden", so der DGB-Chef in der PHOENIX-Sendung.
Quelle: PHOENIX - UNTER DEN LINDEN spezial (Ausstrahlung heute, 22.15 Uhr)