Sportpolitiker fordern rasch Konzepte für Olympia-Bewerbung
Archivmeldung vom 13.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der geplanten deutschen Bewerbung für die Olympischen Spiele fordern Sportpolitiker zügig Konzepte von der Bundesregierung.
"Wir haben insgesamt einen unglaublich großen Sanierungsbedarf - und das
leider besonders im Breitensport", sagte der Vizevorsitzende des
Sportausschusses des Bundestages, Philip Krämer (Grüne), der
"Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Voraussetzung für Olympische
Spiele in Deutschland sei daher, "dass die Sportstätteninfrastruktur auf
Vordermann gebracht wird, der Nah- und Fernverkehr ausreichend
ausgebaut wird und dass das Ehrenamt und die Sportvereine weiter
gestärkt werden".
Der sportpolitische Sprecher der Union, Stephan
Mayer (CSU), sagte: "Unerlässlich ist es, die Bevölkerung von einer
deutschen Bewerbung zu überzeugen. Hier sind noch nicht einmal Ideen
erkennbar, wie die Bundesregierung und der DOSB dies erreichen wollen."
Es genüge sicherlich nicht, "sich auf eine momentane Event-Euphorie wie
nach der Europameisterschaft im Fußball zu verlassen", sagte Mayer der
"Rheinischen Post". "Es sind Konzepte gefragt - Bundesregierung und DOSB
müssen schnell liefern."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser
(SPD) warb unterdessen nach dem Empfang der deutschen Athleten in Köln
erneut für Olympische Spiele in Deutschland. "Frankreich hat bewiesen,
wie Olympische Spiele im eigenen Land eine ganze Generation für den
Sport begeistern und zu Spitzenleistungen führen können", sagte Faeser
der "Rheinischen Post". "Auch wir wollen ein solches Momentum für den
Sport in Deutschland schaffen."
Faeser ergänzte, dass man wieder
ein Heimspiel für deutsche Athleten wolle. Deshalb habe man in Paris den
Weg zu einer neuen deutschen Olympiabewerbung vorgestellt. Darüber
hinaus sagte die Ministerin, dass die Bundesregierung das
Sportfördergesetz grundlegend modernisieren werde. "Auch die Trainings-
und Wettkampfbedingungen in Deutschland wollen wir noch besser machen."
Deshalb habe man gerade erst die Mittel für die Spitzensportförderung um
über 40 Millionen Euro erhöht, trotz schwieriger Haushaltslage. "Das
sind wichtige Schritte, um den Spitzensport noch besser aufzustellen",
sagte Faeser.
Auch der Vorsitzende des Sportausschusses im
Bundestag, Frank Ullrich (SPD), setzt große Hoffnungen in die geplante
Bewerbung Deutschlands um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2040.
"Das klare Bekenntnis der Bundesregierung, eine erneute Bewerbung um
Olympische und Paralympische Spiele zu unterstützen, finde ich
großartig", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Spiele im
eigenen Land könnten den Stellenwert des Sports erhöhen, eine neue
Sportlergeneration von der Basis bis zur Spitze beflügeln und wichtige
Impulsgeber für eine nachhaltige Sportstättenentwicklung sein. "Paris
hat gezeigt, was möglich ist."
Ullrich fügte hinzu: "Selbst 52
Jahre nach München profitiert die bayerische Landeshauptstadt immer noch
von diesem Sportereignis. Ganz abgesehen davon, dass es ohne die Spiele
den Sportausschuss oder die Stiftung Deutsche Sporthilfe nicht geben
würde." Er sagte: "Wichtig ist, dass wir die Spiele als
gesellschaftliche Chance begreifen und eine Idee entwickeln, die
national und international begeistert."
Nicht zuletzt die
Handball- und Fußball-Europameisterschaften 2024 in Deutschland hätten
bewiesen: "Deutschland kann Sportgroßveranstaltungen." Ullrich gehörte
in der DDR als Biathlet zu den Spitzensportlern. bei den Olympischen
Winterspielen 1980 in Lake Placid holte er die Goldmedaille.
Quelle: dts Nachrichtenagentur