DIHK will mehr Unterstützung für geflüchtete Arbeitnehmer
Archivmeldung vom 11.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat mehr Unterstützung bei der Eingliederung von Flüchtlingen auf dem deutschen Arbeitsmarkt gefordert. Die Ämter sollten großzügiger sein, heißt es in einem Positionspapier des DIHK, über das die "Welt am Sonntag" berichtet.
Speziell gelte es, den Übergang von Ausbildung in Arbeit zu erleichtern. Zudem wünschten sich die Unternehmen flexiblere und passgenauere Sprachkurse für ihre Mitarbeiter, heißt es in dem Papier weiter. "Wer einen Geflüchteten ausbildet, der will ihn oder sie in der Regel hinterher auch beschäftigen", sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der Zeitung.
Dies ist in Deutschland gemäß der sogenannten 3+2-Regelung grundsätzlich auch möglich. Demnach haben auch Flüchtlinge, die lediglich geduldet sind, die Sicherheit, eine dreijährige Ausbildung abschließen zu können. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber eine zweijährige Anschlussbeschäftigung im Betrieb ermöglicht. In der Praxis allerdings werde das Gesetz von den Ämtern vor Ort unterschiedlich ausgelegt: "Betriebe können derzeit nicht verlässlich planen, da die Ausländerbehörden unterschiedliche Kriterien und teils restriktive Auslegungen praktizieren", heißt es dazu in dem DIHK-Positionspapier.
Konkret verlangt en manche Ämter etwa spezielle Sprachzertifikate selbst von Geflüchteten, die ihre Berufsausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen hätten. Dabei sei solch ein Abschluss doch schon Ausweis von Sprachkompetenz genug, sagte Dercks der "Welt am Sonntag". Schon heute fehlen laut Schätzungen des DIHK rund 1,6 Millionen Fachkräfte im Land. 2019 seien bereits in jedem dritten Unternehmen Ausbildungsplätze unbesetzt gewesen. Schätzungen der Wirtschaft zufolge befinden sich derzeit rund 45.000 Geflüchtete in Ausbildung, 25.000 davon in Berufen, die durch die Industrie- und Handelskammern vertreten werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur