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Lieberknecht kritisiert Abnahmegarantie für Ökostrom

Archivmeldung vom 24.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Christine Lieberknecht
Christine Lieberknecht

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hat im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe) das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kritisiert. "Mit der Abnahmegarantie für die Erneuerbaren Energien durch das EEG geht es so nicht weiter", sagte Lieberknecht. Wegen der Abnahmegarantie für Ökostrom fehle es den Erzeugern von konventioneller Energie an Planungssicherheit. "Keiner lässt sich derzeit darauf ein, neue Gaskraftwerke zum Ausgleich der Fluktuation im Energieangebot zu bauen", erklärte die CDU-Politikerin.

Das EEG müsse entsprechend geändert werden. "Wir brauchen Absprachen darüber, wo wir welche Energie mit welchen Abnahmegarantien einspeisen." Auch der Netz- und Infrastruktur-Ausbau sei dringend zu koordinieren. Lieberknecht erwarte ein "langes Ringen" der Länder untereinander unter Federführung des Bundes. Die thüringische Ministerpräsidentin, die eine Umstellung auf regenerative Energien von Beginn an unterstützt hat, wird an diesem Donnerstag auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Weimar turnusgemäß deren Vorsitz übernehmen.

Im Gespräch mit der Zeitung zweifelte Lieberknecht abermals an einem Ausbau der Stromnetze, wie ihn die großen Stromkonzerne fordern. Stattdessen müssten "regionale Kreisläufe" geschaffen werden. Auch der weitere Ausbau von sogenannten Offshore-Windparks auf offener See sei problematisch. "Vor Jahren getroffene Entscheidungen sind mit dem heutigen Kenntnisstand zu hinterfragen." Es gebe technologische Schwierigkeiten, offene Haftungsfragen und Probleme beim Bau von Leitungen, um den Strom nach Süden fließen zu lassen.

Trotz der hohen Kosten der Energiewende rechnet die Ministerpräsidentin langfristig mit sinkenden Strompreisen. Momentan sei eine "zusätzliche Aufbauleistung erforderlich". Nach einer "finanziell begleiteten Übergangszeit" werde eine optimierte Technologie in Verbindung mit regionalen Kreisläufen zu Preisstabilität und zur "Unabhängigkeit vom Strompreisdiktat der großen Anbieter" führen, sagte Lieberknecht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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