NRW-Kreise warnten Bund Anfang August vor Hürden bei Abschiebungen
Archivmeldung vom 28.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Nachgang zu einem Gespräch im Juni hat der Landkreistag NRW in einem Schreiben an das Bundeskanzleramt Probleme beschrieben, die dem mutmaßlichen Solinger Attentäter in die Hände spielten.
"In manche Staaten können allein aufgrund fehlender direkter
Flugverbindungen keine Abschiebungen erfolgen", hieß es in dem Schreiben
des Präsidenten des Landkreistags NRW, Olaf Gericke (CDU), an
Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt (SPD) vom 13. August, über den die
"Rheinische Post" (Mittwochausgabe) berichtet. Gericke nannte Russland,
Somalia, Afghanistan und Syrien.
Daneben schrieb er von fehlender
Kooperationsbereitschaft der Herkunftsländer, aber auch über das
Dublin-System. "Aufgrund der schlechten Versorgung von Asylbewerben in
anderen - dem Dublin-Abkommen zugehörigen Staaten - untersagen deutsche
Gerichte im Rahmen von Eilverfahren die Überstellung dorthin."
Beispielhaft nannte er hierfür unter anderem Bulgarien, also das Land,
in das der Täter von Solingen hätte abgeschoben werden sollen.
Zudem
wies Gericke auf zu geringe Kapazitäten bei der Sicherheitsbegleitung
durch die Bundespolizei hin. Entsprechende Anträge für eine Begleitung
würden von der Bundespolizei abgelehnt, wenn zuvor keine Gewaltstrafen
oder Widerstandshandlungen vorlägen - zu diesen komme es aber oft erst
am Flughafen. Neben fehlenden Haftplätzen wies der CDU-Politiker zudem
auf den Umstand hin, dass Personen am Tag der Abschiebung nicht in der
Unterkunft angetroffen würden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur