Einwanderung: "Mission Lifeline": 70 Prozent der Geretteten bekommen Asyl
Archivmeldung vom 02.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorsitzende des Dresdner Seenotrettungsvereins "Mission Lifeline", dessen Schiff auf Malta festgesetzt ist, verwahrt sich gegen den Vorwurf, dass der Kapitän das Schiff zu Unrecht in maltesische Gewässer gesteuert habe. "Wir haben die Behauptungen der Anklage klar widerlegt und alle Dokumente vorgelegt. Jede Menge Yachten sind international mit den gleichen Papieren unterwegs, deshalb halten wir die Vorwürfe für an den Haaren herbeigezogen", sagte Axel Steier der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das Rettungsschiff "Lifeline" hatte im Juni 230 Flüchtlinge vor der Küste Libyens aus dem Mittelmeer gerettet, war dann von Italien abgewiesen worden und konnte erst nach mehreren Tagen in Malta anlegen. Die Regierung in Valletta bezeichnete das Schiff als "staatenlos" und setzte es fest, gegen die deutsche Besatzung wird ermittelt. "Warum wir jetzt plötzlich illegal sein sollen, entzieht sich unserer Kenntnis", sagte Steier. Die Papiere des Schiffes seien zuvor mehrfach kontrolliert und nie beanstandet worden. Steier warf den Mittelmeerstaaten vor, auf diese Weise die private Seenotrettung in ihrer Arbeit behindern zu wollen. "Schon seit unserem ersten Einsatz gibt es Anzeichen, dass das, was wir tun, nicht gewollt ist."
Bei Seenot werde die Organisation inzwischen gar nicht mehr zur Hilfe gerufen. "Das heißt im Klartext, die Leute lieber sterben zu lassen." Steier konterte auch den Vorwurf, dass der Verein mit seinem Engagement im Mittelmeer den Schleppern indirekt helfe. Bislang habe der Verein 1019 Menschen gerettet, 70 Prozent von ihnen sollen Asyl erhalten haben. "Zurzeit liegen fast alle Rettungsschiffe fest, aber es fahren genauso viele Schlauchboote mit Flüchtlingen aufs Meer."
Quelle: dts Nachrichtenagentur