Laschet fordert von CDU stärkere Öffnung für Migranten
Archivmeldung vom 28.02.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer CDU-Bundesvize Armin Laschet hat eine stärkere Öffnung seiner Partei für Menschen mit Migrationshintergrund gefordert. "Wenn wir in der CDU Vielfalt glaubwürdig zeigen wollen, dann brauchen wir Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die sich zu unseren Grundsätzen bekennen. Das muss sich dann auch in den Parlamenten widerspiegeln", sagte Laschet der "Welt".
Der nordrhein-westfälische CDU-Landeschef unterstützt die türkischstämmige Griechin Cemile Giousouf, die sich in Hagen mit einem Konkurrenten um die Direktkandidatur im Bundestagswahlkreis 138 bewirbt. Eine CDU-Delegiertenversammlung wird am Freitagabend den Direktkandidaten wählen. "Jetzt geht es darum, ob wir es schaffen, dass erstmals eine Abgeordnete mit türkischer Zuwanderungsgeschichte in die CDU/CSU-Bundestagsfraktion aufgenommen wird", sagte Laschet.
Er warnte mit Blick auf Entwicklungen in den USA vor personeller Starre und Abschottung: "Wir sind Volkspartei und wollen die ganze Gesellschaft ansprechen. Wir müssen aus der Erfahrung der amerikanischen Republikaner lernen, die am Ende nur noch eine Partei der weißen alten Männer war."
Die Bewerberin Cemile Giousouf sieht ihre angestrebte Direktkandidatur in Hagen als eine "politisch-strategische Frage". Die CDU habe "bisher weder im Bundestag noch in den Landesparlamenten ausreichend Mandatsträger mit Zuwanderungsgeschichte", obwohl immer mehr Migranten ihre politische Heimat in der Union fänden, sagte Giousouf der Zeitung.
Die muslimische Deutsch-Griechin, die als Referentin im nordrhein-westfälischen Integrationsministerium arbeitet, sieht sich im Einklang mit den christlichen Werten der CDU: "Ich werde häufig gefragt, wie ich es mit dem C halte. Religion ist für mich wichtig. Ich könnte in keiner Partei sein, die areligiös ist. Ich stehe mit den religiösen Werten der CDU, die sich am christlichen Bild vom Menschen und seiner unantastbaren Würde orientieren, vollkommen im Einklang. Monotheistische Religionen gleichen sich in ihrer Botschaft. Christen und Muslime haben mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes", sagte Giousouf.
Quelle: dts Nachrichtenagentur