Dudenhöffer: Steuer auf Diesel deutlich anheben
Archivmeldung vom 07.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttFerdinand Dudenhöffer fordert als Konsequenz aus der neuen Studie zum Stickoxidausstoß von Diesel-Pkw, die Steuerbegünstigung für Dieseltreibstoff zu streichen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Dudenhöffer. "In Deutschland wird mit Steuermitteln die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet. Das muss endlich aufhören. Die Energiesteuer auf Diesel muss deutlich angehoben werden.
Der Staat hat durch die niedrige Besteuerung völlig falsche Kaufanreize gegeben." Nach den Worten von Dudenhöffer ist seit langem bekannt, dass selbst neuste Euro-6-Diesel-Pkw in ihren Stickoxid-Ausstoß weit abseits der theoretischen Grenzwerte liegen. "Das weiß die Kanzlerin genau so gut wie der Bundesverkehrsminister und die EU-Kommission.
Trotzdem akzeptiert man seit mehr als fünf Jahren zu hohe und gesundheitsgefährdende Stickoxid-Werte in deutschen Großstädten. Trotzdem genießt Dieselkraftstoff einen Steuervorteil von 18 Cent pro Liter und die Bundesregierung fördert damit kurioserweise den Verkauf von Diesel-Pkw."
"Die Politiker haben Angst vor wegfallenden Arbeitsplätzen, vor Wählerverlust sowie vor Gegenwind des ADAC oder der Automobilindustrie", sagte Dudenhöffer weiter. Für Lkw gebe es schon länger deutlich strengere Abgasvorschriften und Prüfmethoden zur Abgasreinigung. Gleiche Voraussetzungen für Pkw zu schaffen, habe die Politik bisher bewusst unterlassen.
Jens Gieseke, Berichterstatter im Abgasuntersuchungsausschusses des EU-Parlaments forderte in der "NOZ": "Die Messungen im realen Betrieb müssen jetzt zügig kommen. Und die Hersteller müssen jetzt offensiv zeigen, dass sie die Grenzwerte einhalten können und wollen."
Die Arbeit im Abgas-Untersuchungsausschuss hat nach den Worten von Gieseke gezeigt, dass mit moderner Dieseltechnologie Grenzwerte künftig auch im Realbetrieb eingehalten werden können. "Hinzu kommen vielversprechende Technologien wie zum Beispiel synthetische Kraftstoffe, mit denen sich Schadstoffausstöße bei Pkw und Lkw noch weiter reduzieren lassen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)