Ostbeauftragter zweifelt an Studie zu Ostdeutschen und Migranten
Archivmeldung vom 02.04.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), hat sich skeptisch zu einer Studie geäußert, der zufolge es große Parallelen zwischen Ostdeutschen und Migranten gibt. "Ich halte die Grundannahme hinter solchen Untersuchungen für nicht ganz einfach", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Denn da wird eine westdeutsche Mehrheitsgesellschaft genommen und dann geschaut, wer in welcher Form davon abweicht oder sich selbst anders wahrnimmt. Dahinter steckt die Erwartung - auch vieler Westdeutscher selbst -, als gäbe es einen gesellschaftlichen westdeutschen Null-Meridian, an dem sich alle zu orientieren hätten", sagte Hirte.
Dabei müssten "gerade wir Ostdeutschen gegenüber dem Westen auch immer wieder deutlich machen: Erkennt an, dass das Land ein anderes ist, als es das bis 1990 war", mahnte Hirte. Zur Wahrheit gehöre allerdings auch: "Wir brauchen mehr Vorbilder und Geschichten von Menschen, die es `nach oben` geschafft haben. Wenn in Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Kultur oder Verwaltung kaum Ostdeutsche vertreten sind, ist das dauerhaft ein Problem." Die Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) besagt im Kern, dass Ostdeutsche und Migranten oft deklassiert sind und sich deklassiert fühlen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur