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Studie: Wohnungsleerstände werden immer mehr zum Problem

Archivmeldung vom 03.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: shop.robertkneschke.de / pixelio.de
Bild: shop.robertkneschke.de / pixelio.de

In zahlreichen Landkreisen und Städten entwickeln sich Wohnungsleerstände zum ernsthaften Problem für Eigentümer und Unternehmen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Bundesbauministeriums, die der "Welt" vorliegt. Viele Regionen seien von Abwanderung, Alterung und Arbeitslosigkeit betroffen. "Für Einzeleigentümer von Immobilien ebenso wie für wohnungswirtschaftliche Unternehmen stellen hohe oder zunehmende Wohnungsleerstände in wirtschaftlich schwächer aufgestellten Regionen zentrale Probleme dar", heißt es in der Studie, die die Wissenschaftler des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Ministeriums erarbeitet haben.

Laut Ministerium sind gut ein Viertel der Landkreise von Schrumpfungsprozessen betroffen, die sich auch auf die Mieten auswirkten. Auch der Verkauf von Immobilien sei hier deutlich erschwert: "So können Käufer gänzlich ausbleiben oder die für die Altersvorsorge erwarteten Erlöse aus dem Verkauf nicht erzielt werden." Neben den individuellen Nachteilen würden leer stehende Wohnungen und erst recht leer stehende Gebäude negativ auf das Wohnumfeld und das Ortsbild wirken. In den von Schrumpfung geprägten Regionen würden stagnierende oder nur leicht steigende Angebotsmieten dominieren. Besonders gravierend ist das Problem der sinkenden Mietpreise laut Studie in der Uckermark mit einem Minus von 5,8 Prozent in den Jahren 2011 und 2012.

Bauminister Peter Ramsauer (CSU) äußerte sich in der "Welt" besorgt über die Entwicklung: "Wir haben in Deutschland auch Regionen, in den der Leerstand von Wohnungen zunimmt. Das liegt am Rückgang der Bevölkerung, an der Demografie", sagte er. Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms "Kleinere Städte und Gemeinden? stellt Ramsauer in diesem Jahr nach eigenen Angaben 55 Millionen Euro bereit - nach rund 44 Millionen Euro im Jahr 2012. "Damit werden ganz gezielt über 550 Kommunen bei der Erhaltung und Anpassung ihrer Infrastruktur unterstützt", so Ramsauer.

Laut Studie sind Mietensteigerungen in Deutschland zwar stärker verbreitet als noch vor zwei bis drei Jahren, jedoch kein Massenphänomen. "In vielen Regionen sind entspannte Wohnungsmarktkonstellationen anzutreffen."

Auch kritisieren die Wissenschaftler, dass in der medialen Berichterstattung der aktuellen Mietensteigerungen die Mietenentwicklungen der weiter zurückliegenden Jahre "etwas aus dem Blick" geraten. So seien bis Mitte der 2000er-Jahre die Angebotsmieten rückläufig gewesen, in den Jahren 2006/2007 seien sie stagniert. Erst ab 2008 seien leichte nominale Steigerungen erkennbar. Insgesamt habe die Dynamik der Angebotsmieten über Jahre deutlich unterhalb der Teuerungsrate gelegen. "Die bundesweiten Mietensteigerungen liegen demnach immer noch unter der Inflationsentwicklung", so die Erkenntnis der Studie.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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