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Grüne und Linke wollen Nachtflugverbot nach Amsterdamer Vorbild

Archivmeldung vom 06.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bündnis90 / Die Grünen: bei der überwältigenden Mehrheit der deutschen Bevölkerung in der Dauerkritik (Symbolbild)
Bündnis90 / Die Grünen: bei der überwältigenden Mehrheit der deutschen Bevölkerung in der Dauerkritik (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Flughäfen in Deutschland sollten sich nach Forderungen von Grünen und Linken das neue Nachtflug- und Privatjetverbot am Amsterdamer Flughafen zum Vorbild nehmen. "Das Fliegen mit Privat- und Firmenjets gehört zu den ganz großen Klima-Ungerechtigkeiten", sagte die Luftverkehrsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Susanne Menge, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Ein Verbot solcher Flüge sei eine vorstellbare Gegenmaßnahme. "Es ist nicht mehr zu vermitteln, dass jetzt sehr viele Menschen der Erderhitzung entgegentreten, indem sie Häuser dämmen und Heizungen austauschen, während eine kleine Minderheit Kerosin raushaut, als gäbe es kein Morgen", so Menge.

Auch das Nachtflugverbot in Amsterdam hält die Grüne für vorbildlich: "Wir fordern schon lange ein Nachtflugverbot an stadtnahen Flughäfen von 22 bis 6 Uhr", sagte sie. Dabei müsse die Zahl der Nachtflüge insgesamt reduziert werden. Der verkehrspolitische Sprecher der Linken, Ralph Lenkert, plädierte ebenfalls für ein Privatjet-Verbot: "Kurzstreckenflüge unter 500 km sollten verboten werden - davon wären auch die meisten Privatjets betroffen", sagte er. Zudem setze sich die Linke wie die Grünen für ein "allgemeines und flächendeckendes" Nachtflugverbot ein, so Lenkert.

"Luftverkehr ist mit erheblichen Belastungen verbunden und in der Umgebung von Flughäfen leiden Zehntausende Menschen unter Fluglärm." Auch Luisa Neubauer von "Fridays For Future" forderte eine Nachahmung des Amsterdamer Verbots von Privatjets in Deutschland: "In der heutigen Zeit sind Privatjets nicht länger ein schlichtes Privileg, das sich wenige leisten können und die meisten nicht. In der Klimakrise sind Privatjets eine ökologische Rücksichtslosigkeit", sagte die Klima-Aktivistin. 2022 seien in Deutschland so viele Privatjets gestartet wie nie zuvor. "Da die Zeit drängt, reicht es nicht, auf das ökologische Gewissen der Superreichen zu setzen. Es braucht Maßnahmen", so Neubauer. Die Frage sei nun, welcher Flugplatz nachziehe. Der Großflughafen Schiphol in Amsterdam hatte am Mittwoch bekanntgegeben, Nachtflüge und Privatjets dort spätestens Ende 2025 zu untersagen. Auch besonders laute Maschinen sollen Schiphol bald nicht mehr anfliegen dürfen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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