Union will Abbau der Kalten Progression nicht zustimmen
CDU und CSU wollen erst nach der Bundestagswahl den Abbau der Kalten Progression gesetzlich beschließen. "Der Abbau der Kalten Progression kann auch noch nach der Bundestagswahl beraten und dann rückwirkend beschlossen werden", sagte die parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion im Bundestag, Nina Warken, dem "Handelsblatt".
Warken kündigte an, die Fraktion werde mit SPD und Grünen "allenfalls
noch Vorhaben beraten und beschließen können, die mit Fristen versehen
sind und daher keinen Aufschub erlauben. Dazu gehört etwa, die Mittel
des Bundes für das Deutschlandticket freizugeben." Für alles andere
werde die Zeit kaum noch reichen. "Gesetzgebungsverfahren bedürfen der
Anhörungen, der Beratungen im Parlament und in den Ausschüssen."
Mit
Verwunderung reagierte die SPD. Generalsekretär Matthias Miersch sprach
von einer "Blockade", die die Union betreibe. "Während Millionen
Menschen unter der Last steigender Lebenshaltungskosten leiden,
verweigert Friedrich Merz eine Reform, die genau diese Menschen spürbar
entlasten würde", sagte Miersch dem "Handelsblatt".
Er forderte
die Union auf, den Entlastungen noch "vor der Wahl" gemeinsam
zuzustimmen. "Es braucht Entlastungen, die bei den Menschen ankommen,
statt parteitaktischer Spielchen. Die SPD steht bereit, für mehr Netto
vom Brutto zu sorgen - die Union sollte mitziehen."
Am Wochenende
hatte Kanzler Olaf Scholz die Union auf einer
SPD-Wahlkampfveranstaltung aufgefordert, Vorhaben der zerbrochenen
Ampelkoalition zur Mehrheit zu verhelfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur