NRW-Grüne wollen keine Gender-Debatte mehr
Die NRW-Landesvorsitzenden der Grünen, Tim Achtermeyer und Yazgülü Zeybek, werben für einen klareren Fokus im politischen Betrieb. "Ich bin dafür, dass wir uns in der politischen Mitte auf einen Grundsatz einigen: Wir wollen keine Bullshit-Debatten mehr", sagte Achtermeyer "Ippen-Media". Er habe keine Lust mehr, über das Gendern zu diskutieren. "Wer gendern will, soll das machen, und wer das nicht will, soll es lassen."
"Und ich hab keine Lust, mich über CSU-Generalsekretär Martin Huber
aufzuregen, der fälschlicherweise behauptet, die Grünen würden Haustiere
verbieten wollen." Das seien "absurde Debatten" in einer angespannten
geopolitischen Lage, so Achtermeyer. "Es könnte sein, dass Donald Trump
US-Präsident wird, der die Nato destabilisieren will und damit die
Friedensordnung in Europa in Gefahr bringt. Ich will mich mit den Fragen
beschäftigen, die wichtig sind: Wie schaffen wir es, unsere
Sicherheitsstruktur so aufzustellen, dass sie im Zweifel auch ohne die
Amerikaner funktioniert?"
In der Migrationspolitik wünschen sich
Zeybek und Achtermeyer derweil mehr Differenzierung.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und der ehemalige
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hatten vor wenigen Wochen vor
Ressentiments in migrantischen Milieus gegenüber Frauen und Schwulen
gewarnt. Yazgülü Zybek kommentierte dazu jetzt: "Frauen sind vor allem
durch diejenigen bedroht, die ihnen am nächsten stehen. Das sind
Ehemänner, Ex-Partner, Verwandte. Häusliche Gewalt ist eine krasse
Bedrohung. Das ist aber nicht zwingend ein Problem von bestimmten
Nationalitäten oder Religionen."
Es gebe Menschen, die Probleme
mit emanzipierten, selbstbestimmten Frauen hätten. "Das sind einige
Menschen muslimischen Glaubens mit frauenfeindlicher und homophober
Ideologie oder auch Rechtsextreme. Man muss gegen das Problem ankämpfen,
egal, welche Motivation oder Ideologie dahintersteck", so Zeybek.
Quelle: dts Nachrichtenagentur