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SPD-Chef Gabriel: Bundeskanzler verdienen zu wenig

Archivmeldung vom 03.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Sigmar Gabriel / Bild. flickr.com, de.wikipedia.org
Sigmar Gabriel / Bild. flickr.com, de.wikipedia.org

SPD-Chef Sigmar Gabriel findet, dass Bundeskanzler zu wenig Geld verdienen. Gabriel sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Dass der deutsche Bundeskanzler weniger verdient als der Direktor einer mittelgroßen Sparkasse, finde ich nicht angemessen."

Er selbst könne sich über sein Einkommen nicht beklagen, sagte der SPD-Vorsitzende. Auf seiner Internetseite gibt er es mit monatlich 10.438 Euro netto an. Vor dem Hintergrund der Diskussion über die Nebeneinkünfte von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sagte Gabriel, er habe als Bundesumweltminister und auch als Parteivorsitzender keine Vorträge gegen Honorar gehalten.

Als Bundesminister sei ihm das verboten gewesen: "Und als Parteivorsitzender nehme ich ohnehin kein Geld an, sondern sage dem Veranstalter, wohin er das Geld spenden soll, wenn er - was sehr selten passiert - mir für meine Teilnahme an einer Diskussion ein Honorar angeboten hat."

SPD-Chef Gabriel kündigt Neuregelung zu Nebeneinkünften an

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat eine abermalige Neuregelung für die Veröffentlichung von Politikereinkünften angekündigt. "Wenn wir ab dem nächsten Jahr wieder regieren, werden wir beschließen, dass alle Einkünfte von Abgeordneten im Bundestag auf Euro und Cent veröffentlicht werden", sagte Gabriel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". 

Hintergrund der Ankündigung ist die Debatte über die Nebeneinkünfte des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Dieser hatte seine Zusatzverdienste am Dienstag öffentlich aufgeschlüsselt. Gabriel sagte: "Peer Steinbrück hat seine Nebeneinkünfte auf Euro und Cent offengelegt. Jetzt müssen Union und FDP die Maßstäbe, die sie für Herrn Steinbrück angelegt sehen wollten, auch für sich gelten lassen und genau sagen, was sie selbst verdienen."

Der SPD-Vorsitzende verteidigte Steinbrück gegen Vorwürfe, er habe bei seinen Vorträgen den Auftraggebern nach dem Mund geredet. Niemand habe den Vorwurf aufrecht erhalten können, Steinbrück "habe bei seinen Vorträgen gegen Honorar etwas anderes gesagt als bei seinen 240 unbezahlten Reden oder im Bundestag", sagte Gabriel der F.A.S. Wer Steinbrück ein bisschen kenne, wisse, dass das "von Anfang an ein absurder Vorwurf war".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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