Bayerns Gesundheits-Staatsministerin hält an flächendeckender Krankenhausversorgung fest
Archivmeldung vom 15.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttBayerns Staatsministerin für Gesundheit, Melanie Huml (CSU), hält an einer flächendeckenden Krankenhausversorgung fest. Im ARD Mittagsmagazin hat Huml am Montag einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung widersprochen: "Sich von vornherein auf eine bestimmte Anzahl von Krankenhäusern festzulegen, halte ich nicht für zielführend. "
Je mehr Krankenhäuser, desto schlechter die medizinische Versorgung - das ist das Ergebnis der Studie. Viele Krankenhäuser würden demnach versuchen alle Medizinfelder abzudecken. Oft fehle es aber an Erfahrung bei komplizierten Eingriffen. Den Wissenschaftlern zufolge wäre die Lösung, zwei Drittel aller Krankenhäuser in Deutschland zu schließen.
"Wir müssen aufpassen, dass wir weitergehend eine flächendeckende Versorgung brauchen", sagt dagegen Huml. Anstatt zentral eine bestimmt Anzahl von Krankenhäusern festzulegen, müsse man das vor Ort mit Entscheidungsträgern entwickeln. Zugleich ist sie der Auffassung, dass "einige Häuser noch besser zusammenarbeiten und auch überlegen könnten, ob sie wirklich alles anbieten oder sich spezialisieren. Das muss man genauer hinterfragen. Auch von Trägern vor Ort, was für Möglichkeiten da sind, die Strukturen zu verändern."
Darüber hinaus verwies die CSU-Politikerin auf die Verantwortung jedes einzelnen Patienten: "Je nachdem welcher Eingriff notwendig ist, muss der Patient sich informieren, welches Haus die angemessene Versorgung hat." Der mündige Patient, so Huml, habe die Möglichkeit sich eine Zweitmeinung einzuholen und transparent zu sehen, wo welche Operation durchgeführt wird und könne sich vorab von seinem Facharzt beraten lassen. "Ich habe großes Verständnis, wenn ein Patient mit Tumor-Erkrankung sich von einem Spezialisten behandeln lassen will. Aber es gibt eben nicht nur Tumor-Erkrankungen. Es gibt auch Erkrankungen, wo eine flächendeckende Versorgung vor Ort das sehr gut gewährleisten kann", so Huml.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)