Dürr verteidigt FDP-Gegenveranstaltung zum Industriegipfel
Der Fraktionsvorsitzende der FDP, Christian Dürr, hat den Mittelstandsgipfel seiner Fraktion gegen Kritik verteidigt. "Hätte die FDP heute nicht dazu eingeladen, hätten Sie mich natürlich zurecht gefragt: Warum geht es am heutigen Tag ausschließlich um die Industrie und die Großindustrie?", sagte er am Dienstagmorgen den Sendern RTL und ntv.
Man müsse aufpassen, dass nicht nur an die großen Industrieunternehmen
gedacht werde, auch über drei Millionen Mittelständler in Deutschland
erwarteten zu Recht Antworten von der Politik. "Jede andere
Konstellation stünde jetzt vor den gleichen Herausforderungen. Darüber
müssen wir sprechen. Vorgängerregierungen haben einiges falsch gemacht",
so Dürr.
Der FDP-Politiker sprach sich mit Blick auf diskutierte
Maßnahmen gegen staatliche Zuschüsse zum Absenken der Netzentgelte aus.
"Die Energiepolitik der vergangenen 15 Jahre in Deutschland war sehr
teuer. Auch da muss man breiter denken", sagte er. "Wasserstoff ist ein
wichtiger Energieträger der Zukunft. Auch da ist Technologieoffenheit
angesagt. Aber die Alternative können nicht neue Subventionen sein."
Viele
Regeln und viele Subventionen hätten noch nie zum wirtschaftlichen
Erfolg geführt, so Dürr. "Wenn die Netzentgelte abgesenkt werden können,
weil die Kosten zurückgehen: Ja natürlich, selbstverständlich. Die
Kosten gehen dann zurück, wenn man energiepolitisch breiter denkt." Auch
in der Energiepolitik müsse marktwirtschaftlicher gedacht werden.
Eine
Elektroauto-Prämie für Privatfahrzeuge lehnt er ebenfalls ab. "Das
hieße ja neue Subventionen und die zahlt jemand", sagte er. "Das tun die
vielen Millionen Menschen, die in Deutschland beispielsweise
Einkommensteuer zahlen. Die tragen dann die Last." Die alte
E-Auto-Prämie der CDU-geführten Großen Koalition habe ja nicht dazu
geführt, dass es geklappt habe, "sondern im Gegenteil".
Man müsse
wieder mehr in Richtung Marktwirtschaft denken, so der FDP-Politiker.
"Ich glaube, die letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass
Überbürokratisierung, dann mit Subventionen zugedeckt, eher dazu geführt
hat, dass wir in der Wettbewerbsfähigkeit zurückfallen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur