Schäuble: Aussagen der AfD "brandgefährlich"
Archivmeldung vom 18.09.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Aussagen von Vertretern der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) als "brandgefährlich" bezeichnet. "Diese Leute behaupten doch glatt: Ohne Euro ginge es uns wirtschaftlich besser. Das ist grundlegend falsch, das ist komplett unglaubwürdig und für unseren Wohlstand brandgefährlich", sagte Schäuble im Gespräch mit "Zeit Online".
Der Vorschlag der AfD, die Währungsunion aufzulösen, sei "ein sicheres Rezept, um Deutschland in einem Ausmaß zu schaden, wie wir es in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht gesehen haben", warnte Schäuble. Er habe "für diese Leute nichts übrig, die offenbar tief in der Vergangenheit verfangen sind", so der CDU-Politiker. Diese hätten "aus lauter Rückwärtsgewandtheit das Wohl Deutschlands im 21. Jahrhundert nicht im Blick", erklärte der Finanzminister. Er habe in Verhandlungen vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe AfD-Vertreter erlebt. "Ich will keine Namen nennen, aber ich habe zum Teil schon gedacht: Du meine Güte." Wer wie die AfD anfange, "Ängste vor Europa zu schüren", der schüre auch "schnell Ängste gegenüber Migranten. Dagegen müssen wir uns behaupten", so Schäuble.
Unterdessen schloss Bundeswirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler nach zuletzt ausweichenden Äußerungen eine Koalition mit der AfD im Gespräch mit "Zeit Online" aus. "Eine Koalition mit der AfD kommt für die FDP nicht infrage. Schon allein deshalb nicht, weil sie nicht in den Bundestag kommen wird", erklärte Rösler. Auf die Nachfrage, ob er eine Koalition der FDP mit der AfD auch ausschließe, falls die Eurokritiker doch in den Bundestag kommen sollten, antwortete der Chef der Freidemokraten: "Nein, das muss ich nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur