Selbstverwaltung oder Selbstbedienung?
Archivmeldung vom 19.06.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZur Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages über die Vergütungen der Vorstände der Krankenkassen erklärt Gesine Lötzsch stellvertretende Fraktionsvorsitzende:
Der Wissenschaftliche Dienst stellt fest, dass es keine
zusammenfassende Darstellung oder Liste über die Vergütung der
Krankenkassen-Vorstände gibt. Der Bundesanzeiger, der für die
Veröffentlichung zuständig wäre, hat eine solche Zusammenstellung
angeblich aus Kostengründen bisher unterlassen.
Dazu Gesine Lötzsch: "Ich frage mich, wie die Bundesregierung
ihrer Kontrollpflicht nachkommen will, wenn sie keinen Überblick hat.
Es gibt Krankenkassenvorstände" so Gesine Lötzsch weiter, "die ihre
Krankenkasse als Selbstbedienungsladen verstehen. Es ist für die
Mitglieder der Krankenkassen nicht nachvollziehbar, dass sie mit
immer höheren Beiträgen und Zuzahlungen zu Kasse gebeten werden und
einige Vorstände schamlos ihre Gehälter selbst festlegen. Es kann
nicht sein, dass den Patienten jeder Cent vorgerechnet wird und bei
den Vergütungen der Krankenkassenvorstände es der Bundesregierung auf
1000 EUR mehr oder weniger nicht ankommt."
Die Bundesregierung muss ihre Gleichgültigkeit gegenüber dieser Selbstbedienungsmentalität einiger Vorstände endlich aufgeben. Sie muss die Veröffentlichungspflicht und das Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit durchsetzen.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.