Scholz will Bleibeperspektive für arbeitende Syrer
Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gut integrierten, arbeitenden Syrern weiterhin eine Bleibeperspektive in Deutschland bieten. Viele Syrer hätten "erfolgreich Wurzeln geschlagen hier bei uns", sagte er in seinem Podcast "Kanzler kompakt" am Freitag. In deutschen Krankernhäusern arbeiteten beispielsweise rund 5.000 syrische Ärzte.
Manche Äußerungen der vergangenen Tage hätten die syrischstämmigen
Mitbürger "tief verunsichert", sagte der SPD-Politiker. "Deshalb will
ich ihnen heute sagen: Wer hier arbeitet, wer gut integriert ist, der
ist und bleibt in Deutschland willkommen. Das ist völlig
selbstverständlich."
Der innenpolitische Sprecher der
AfD-Bundestagsfraktion, Gottfried Curio, hatte am Dienstag gefordert,
den syrischen Flüchtlingen den Schutzstatus abzuerkennen und ihre
Rückführung "unmittelbar umzusetzen". Unionsfraktionsvize Jens Spahn
hatte sich am Montag dafür ausgesprochen, syrische Flüchtlinge bei der
Rückkehr in ihr Heimatland zu unterstützen.
Scholz will
Geflüchteten, die hoffen, dass sie bald in ihre Heimat zurückkehren
können, "unterstützen, sobald es die Lage zulässt", wie er in seinem
Podcast erklärte. "Erst die kommenden Tage, Wochen, Monate werden
zeigen, in welche Richtung sich Syrien ohne Assad entwickelt." Gemeinsam
mit den internationalen Partnern arbeite man nun daran, dass die
Hoffnung der Syrer auf Freiheit für ihr Heimatland wahr wird.
Die
hunderttausenden Syrer, die in Deutschland leben, hofften auf einen
Wiederaufbau Syriens, so Scholz. "Manche von ihnen leben schon seit
vielen Jahren hier. Die meisten haben nach Beginn des Bürgerkriegs in
ihrer Heimat Zuflucht in Deutschland gefunden", erklärte er. "Viele von
uns haben ihnen geholfen, gut anzukommen: in Schulen und
Sprachinstituten, in Städten und Gemeinden, in Bürgerinitiativen und
Vereinen", sagte der Kanzler. "Auf diese große Leistung unseres Landes
können wir stolz sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur