Unions-Arbeitnehmer wollen Debatte um Riester-Rente zum grundsätzlichen Neubau des Rentenversicherungssystems nutzen
Archivmeldung vom 12.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Unions-Arbeitnehmergruppe will die jüngste Debatte um die Anrechnung der Riesterrente auf die soziale Grundsicherung zu einem grundsätzlichen Umbau des Rentensystems nutzen.
Uwe Schummer, Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der Unions-Arbeitnehmergruppe im Bundestag, sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe): "Wir brauchen ein neues Drei-Säulen-Modell für die Altersversorgung: Eine über das Steuersystem und Abgaben finanzierte Grundrente für alle, die auf elf Beitragspunkte und paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragene klassische Sozialversicherungsrente und als dritte Säule die Riester-Rente für alle." Das, so Schummer, "wäre der ehrlichste Weg auch mit Blick auf die in Zukunft drohende Altersarmut.
Die Deutsche Versicherungswirtschaft fordert derweil die Freistellung der Riester-Rente von der Anrechnung auf die Grundsicherung. Freiherr Frank von Fürstenwerth, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), sagte der Zeitung: "Wir fordern seit längerem die Vollanrechnung der Riester-Rente auf die Grundsicherung im Alter aufzuheben. Es sind schnelle politische Maßnahmen erforderlich um sicherzustellen, dass sich Eigenvorsorge immer lohnt", betonte der Verbandsfunktionär. Gleichzeitig sei es aber "unverantwortlich, nun von der Riester-Rente abzuraten".
Quelle: Leipziger Volkszeitung