Thüringens CDU-Spitzenkandidat will Abschiebegefängnisse
Archivmeldung vom 26.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende der thüringischen CDU-Landtagsfraktion, Mario Voigt, will Abschiebegefängnisse in Thüringen einrichten, wenn die CDU nach der Landtagswahl Teil der Regierung werden sollte.
"In Thüringen wird es unter CDU-Führung künftig eigene
Abschiebehaftplätze geben", sagte Voigt, der auch Spitzenkandidat seiner
Partei für die Landtagswahl in Thüringen am 1. September ist,
"Ippen-Media". Damit reagierte er auf den Anschlag in Solingen. Dort
wurden am Freitagabend bei einem Stadtfest drei Menschen durch
Messerstiche getötet und weitere acht Menschen verletzt, vier davon
schwer. Tatverdächtig ist ein 26 Jahre alter Syrer, der sich zur
Terrororganisation "Islamischer Staat" bekennt.
Zuvor hatte der
Mann eigentlich nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, war aber
untergetaucht. Das könne durch Abschiebehaftplätze verhindert werden.
Bislang gibt es diese in Thüringen nicht. Das Bundesland kooperiert
derzeit mit Rheinland-Pfalz und zahlt Tagessätze für Abschiebehaftplätze
in einer sogenannten Gewahrsamseinrichtung für Ausreisepflichtige.
Der
Anschlag von Solingen beschäftige auch die Menschen in Thüringen sehr,
so Voigt, der die Ampel-Koalition scharf kritisierte. Die
Bundesregierung müsse beim Thema Abschiebungen einen "fundamentalen
Kurswechsel einleiten oder zurücktreten", so Thüringens CDU-Chef. "Es
muss auch nach Syrien und Afghanistan abgeschoben und ein Aufnahmestopp
verhängt werden. Das gilt für Kriminelle, aber ebenso für Flüchtlinge,
die sich nicht integrieren können oder wollen", forderte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur