Scholz teilt vor Vertrauensfrage gegen Union und FDP aus
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei der Einbringung seines Antrags zur Vertrauensfrage erneut scharf gegen die FDP sowie die Union ausgeteilt. Es habe eine "wochenlange Sabotage der eigenen Regierung durch die Freien Demokraten" gegeben, sagte er Montag im Bundestag zum Auftakt der Debatte.
Die "Wahrheit über dieses Schauspiel" sei inzwischen ans Licht gekommen.
"So etwas schadet nicht nur dem Ansehen einer Regierung, sondern dem
Ansehen der Demokratie insgesamt", so Scholz. "Das ist der Schaden, den
dieses Schauspiel angerichtet hat, diesen Schaden bedaure ich zutiefst",
so Scholz.
Sich selbst bescheinigte der Kanzler, die
mittlerweile gescheiterte Ampel-Koalition über drei Jahre hinweg "immer
wieder zu Ergebnissen und Kompromissen zusammengeführt" zu haben. "Dafür
brauchte es viel Kraft", so Scholz. "Und Kraft brauchte schließlich
auch meine Entscheidung, die Koalition zu beenden, weil es so nicht mehr
weiterging."
Scholz teilte aber nicht nur gegen die FDP, sondern
auch gegen die Union aus: Diese plane "Rentenkürzungen", sagte der
Kanzler. Laut dem Grundsatzprogramm der CDU solle das
Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden, auch die
Rente nach 45 Beitragsjahren wollten Konservative abschaffen. Das sei
"hochgradig ungerecht", so Scholz. CDU-Chef Friedrich Merz hatte
allerdings zuletzt allerdings mehrfach gesagt, das gesetzliche
Renteneintrittsalter bei 67 belassen zu wollen.
Die namentliche
Abstimmung zur Vertrauensfrage findet am Nachmittag statt, ein Ergebnis
wird wohl gegen 16 Uhr feststehen. Scholz hatte bereits angekündigt, bei
der erwarteten Niederlage Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die
Auflösung des Bundestags vorschlagen zu wollen. Das Staatsoberhaupt hat
21 Tage für die Entscheidung Zeit, danach müssen innerhalb von 60 Tagen
Neuwahlen stattfinden. Als Termin für die Wahl hatten sich die
Beteiligten bereits auf den 23. Februar 2025 geeinigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur