Krise bei den Linken: Ernst sieht Gefahr von Spaltung der Partei
Archivmeldung vom 07.08.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Linken-Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst hat den bevorstehenden Rückzug von Co-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali als konsequenten Schritt bezeichnet.
Der Bundesvorstand der Partei habe in die Fraktion reinregieren wolle, das könne man sich als Fraktionsvorsitzende nicht gefallen lassen, sagte Ernst am Montag im rbb24 Inforadio.
Zugleich bedauerte Ernst die Entscheidung von Mohamed Ali. Wieder gebe eine profilierte Politikerin der Linken ihre Ämter auf. Das sei eine "absolute Katastrophe" für die Partei.
Der Vorgang könnte die Spaltung der Partei beschleunigen, so Ernst. Es sei zu erwarten, dass sich die Fraktionsspitze einseitig zusammensetzen werde, nämlich mit Leuten, die dem Parteivorstand nahestehen. Dann würde sich aber ein Teil der Partei in der Fraktion nicht mehr vertreten fühlen. "Das geht in Richtung einer Spaltung der Partei. Das ist genau das, was der Vorstand der Partei auch will", sagte Ernst, der einst selbst Bundesvorsitzender der Linken war.
Ernst warf der Parteiführung vor, eine komplett andere Partei zu wollen. Statt sich wie einst um sozial Benachteiligte zu kümmern, gehe es nun darum, "grüner zu werden als die Grünen, ein vollkommen anderes Spektrum anzusprechen".
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)