AfD-Politiker Höcke kritisiert Petry
Archivmeldung vom 17.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer AfD-Politiker Björn Höcke, übt scharfe Kritik am Umgang der Bundessprecherin Frauke Petry mit ihm: "Die Botschaft an die Partei ist angekommen: Wer die Gunst der Vorsitzenden verspielt hat, wird fallen gelassen", sagte der Thüringer AfD-Chef dem "Spiegel". Das sei "nicht einmal in der CDU unter Angela Merkel so". Höcke forderte die AfD-Spitze auf, ihn gegen das Kölner Maritim-Hotel zu unterstützen, welches gegen ihn ein Hausverbot für den baldigen Bundesparteitag ausgesprochen hat.
Wenn der Vorstand dies dulde, sende er ein "gefährliches Signal" aus, warnte Höcke. "Die Parteimitglieder wissen nun: Künftig können Außenstehende bestimmen, wer an einem AfD-Bundesparteitag teilnehmen darf und wer nicht. Ich persönlich möchte den Bundesparteitag nicht platzen lassen und werde meine Teilnahme wohl nicht erzwingen."
Höcke greift die AfD-Spitze hart an wegen eines Parteiausschlussverfahrens, welches gegen ihn eingeleitet wurde: "Was die Führung macht, ist unverhältnismäßig und trägt das Potenzial der Spaltung." Das Verfahren sei "existenziell gefährdend" für die AfD und ein Versuch, "parteiinterne Machtpolitik zu betreiben.
Die Juristen, die mich beraten, sagen mir: Der Versuch, mich auszuschließen, ist chancenlos". Höcke soll wegen einer Rede in Dresden Mitte Januar ausgeschlossen werden, in der er das Holocaust-Mahnmal ein "Denkmal der Schande" genannt und eine "180-Grad-Wende" in der Erinnerungskultur gefordert hatte. Die Rede sei ein "Fehler" gewesen, gestand Höcke ein.
"Da ist etwas mit mir durchgegangen." Er bekräftigte jedoch seine Kernaussage über die angeblich falsche Erinnerungskultur: "Nicht nur ich habe das Gefühl, dass alle anderen Länder in dieser Welt die positiven Seiten ihrer Geschichte in den Mittelpunkt ihrer Erinnerungskultur stellen, während es bei den Deutschen die dunkle Seite der Judenvernichtung im Dritten Reich ist.
Das singuläre Verbrechen einer Generation darf nicht die Entfaltungsmöglichkeiten der gegenwärtigen oder künftigen Generationen einengen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur