Ramelow tauschte sich nach Landtagswahl intensiv mit Voigt aus
Der ehemalige Thüringer Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) hat das Abstimmungsverhalten seiner Fraktion bei der Ministerpräsidentenwahl von Mario Voigt (CDU) im Erfurter Landtag verteidigt. "Es war eine geheime Wahl, und die Linke-Fraktion hatte verabredet, sich gemeinsam zu verhalten. Uns war aber wichtig, dass er im ersten Wahlgang eine demokratische Mehrheit bekommen hat", sagte Ramelow der "Welt".
Genau dafür habe er vor der Wahl geworben. "Voraussetzung war, dass es
eine klare Verabredung für den weiteren Umgang gibt", so Ramelow weiter.
Dass
Voigt vorgeschlagen habe, künftig monatlich Gespräche der Regierung mit
der Fraktion der Linken zu führen, um Gemeinsamkeiten auszuloten, sei
ein guter Anfang, so der ehemalige Ministerpräsident. Nach der
Landtagswahl habe er "fortlaufend" mit Voigt gesprochen. Es habe
ausreichend Zeit gegeben, landespolitische Themen miteinander zu
besprechen. "Ich habe ihm auch Ratschläge gegeben, Erfahrungen
weitergegeben. Nicht nach dem Motto: Machen Sie dies oder jenes.
Sondern: Da und da müssen Sie aufpassen." Er habe gegenüber Voigt auch
von eigenen Fehleinschätzungen gesprochen, so Ramelow.
Seinem
Nachfolger wünscht Ramelow "Fortune, ich möchte, dass er das Amt
ordentlich ausführt". Er habe kein Interesse daran, "dass dieses
Bundesland Thüringen permanent nur Schlagzeilen macht, weil ein Herr
Höcke wieder ins braune Fass gegriffen hat. Wir geben diesen Typen viel
zu viel Raum. Wir müssen den Landtag entgiften."
Quelle: dts Nachrichtenagentur