Organisierter Protest der AfD gegen Merkel und umgekehrt - Wahlkampfteam Spaniel's (AfD) mehrfach verprügelt
Archivmeldung vom 13.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie AfD unterstützt regelmäßig Protestkundgebungen bei Wahlkampfauftritten von Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen Spitzenpolitikern. Das ergaben Recherchen der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT.
"Bei der AfD gehört es zum Pflichtprogramm, zu Veranstaltungen mit Regierungspolitikern zu fahren", erklärt René Springer, der persönliche Referent von AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland, der ZEIT. Daraus müsse man kein Geheimnis mehr machen. Zu jedem öffentlichen Wahlkampfauftritt von Angela Merkel, vor allem im Osten des Landes, reise eine Gruppe wütender Protestler. Nach Darstellung von Springer, der Gaulands Wahlkampf koordiniert, laufe das meist nach einem Muster ab: Einer aus dem AfD-Kreisverband, in dessen Gebiet Merkel auftreten wird, melde offiziell eine Gegen-Demo an. Der Landesverband verschicke dann eine Mail an alle Mitglieder mit der herzlichen Einladung, sich am Protest zu beteiligen.
Hauptziel sei es, so Springer, Merkel klar zu machen, wie viel Ablehnung ihr entgegenschlage. Aber es gebe noch ein zweites Motiv, erklärt Springer: "Die Parteifreunde sagen: Wenn wir schon in den Medien nicht vorkommen, dann stellen wir uns hin und protestieren lautstark - so wird man schon über uns berichten."
Hintergrund
Auch gegen die AfD läuft derzeit ein organisierter Widerstand, wie mehrere Onlinemedien berichten, darunter die Junge Freiheit und Anonymous RU. So wurde vergangene Woche das Wahlkampfteam von AfD Bundestagskandidat Dirk Spaniel in Stuttgart zweimal hintereinander von Linken zusammengeschlagen. Dirk Spaniel gab den Wahlkampf daraufhin auf.
Quelle: DIE ZEIT (ots) / André Ott