Spahn weist Kritik an Begriff "Pandemie der Ungeimpften" zurück
Archivmeldung vom 25.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die jüngste Kritik an seiner Formulierung aus dem Herbst 2021, es gebe eine "Pandemie der Ungeimpften", zurückgewiesen.
Er halte einen Widerspruch zwischen seinen Aussagen und der in einem
Protokoll des Coronakrisenstabs des Robert-Koch-Instituts (RKI)
hinterlegten Aussage eines RKI-Abteilungsleiters für "konstruiert",
sagte ein Sprecher Spahns der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"
(Freitagsausgabe).
In einem Sitzungsprotokoll heißt es, der
Abteilungsleiter habe die Formulierung des CDU-Politikers, der damals
Bundesgesundheitsminister war, als "aus fachlicher Sicht nicht korrekt"
bezeichnet. Ein anderer Abteilungsleiter sagte demnach: "Sagt Minister
bei jeder Pressekonferenz, vermutlich bewusst, kann eher nicht
korrigiert werden."
Spahns Sprecher argumentierte, es habe
schwere Krankheitsverläufe überproportional häufig bei nicht geimpften
Corona-Patienten gegeben: "Herr Spahn hat dabei stets betont, dass
Impfen eine persönliche und freie Entscheidung ist, aber auch
Konsequenzen für andere hat, unter anderem durch eine Überlastung des
Gesundheitssystems." Die Einschätzung aus dem RKI-Krisenstab
widerspreche dem nicht.
Die Kontroverse war aufgekommen, nachdem
eine Journalistin umfassende Protokolle von Krisenstabssitzungen
veröffentlicht hatte. In diesen ist verzeichnet, dass sich Mitglieder
des Gremiums im November 2021 kritisch über Spahns Formulierung geäußert
hatten, weil damals auch Geimpfte zum Infektionsgeschehen beitrugen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur