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Deutschland verliert steuerlich an Wettbewerbsfähigkeit

Archivmeldung vom 02.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Luft besteuern: Steuereintreiber aller Welt staunen...(Symbolbild)
Luft besteuern: Steuereintreiber aller Welt staunen...(Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Deutschland ist im Ranking der steuerlich wettbewerbsfähigsten Staaten um einen Platz abgerutscht. Das geht aus dem Index der internationalen Steuerwettbewerbsfähigkeit hervor, den die Denkfabrik Prometheus - Das Freiheitsinstitut zusammen mit der Tax Foundation erstellt hat und über den die "Welt am Sonntag" berichtet.

Demnach belegt die Bundesrepublik im internationalen Vergleich jetzt nur noch Platz 16 von 36 Staaten. Andere Staaten in Europa hätten besser abgeschnitten, vor allem die Baltischen Länder, aber auch die Schweiz, Luxemburg und die Niederlande. Im wettbewerbsfähigsten Land, Estland, beträgt der Körperschaftsteuer-Höchstsatz nur 20 Prozent, hierzulande sind es bis zu 29,9 Prozent. Während sich andere Länder daran gemacht haben, ihre Systeme zu modernisieren, habe sich die Bundesrepublik in den vergangenen Jahren wenig darum bemüht, ihre Innovationsfähigkeit zu steigern. Die letzten Steuerreformen lägen mindestens eine Dekade zurück, heißt es in der Auswertung.

"Die Einkommensteuer ist ganz klar ein Schwachpunkt des hiesigen Steuersystems", sagte Frank Schäffler, Gründer und Geschäftsführer von Prometheus, der "Welt am Sonntag". Der Auswertung zufolge kommt die Bundesrepublik in der Kategorie Steuern auf Einkommen nur auf Platz 26 von 36 untersuchten Nationen. Bei den Regeln für im Ausl and erzielte Gewinne belege Deutschland den achten Rang. Auch die Verbrauchsteuern fallen hierzulande eher moderat aus. Bei der Körperschaftsteuer drohe Europas größter Ökonomie aber der Abstieg. Denn gerade hier, bei der Besteuerung der Unternehmen vor Ort, hätten einige andere Länder ihre Steuersätze und Vorgehensweisen in den letzten Jahren entrümpelt, zuletzt die USA unter Präsident Donald Trump.

"In den USA, Großbritannien und Kanada ist die Bemessungsgrundlage der Körperschaftsteuer verbessert worden", sagte Elke Asen, Ökonomin bei der Tax Foundation. Nach ihrer Einschätzung seien 25 Industrienationen für Unternehmen attraktiver als die Bundesrepublik. Von Deutschlands Nachbarn stehe lediglich Frankreich noch schlechter da. Frankreich lande nicht nur bei der Körperschaftsteuer, sondern im gesamten Steuerranking auf dem letzten Platz, heißt es in der Auswertung. Der Prometheus-Geschäftsführer rief die deutsche Politik dazu auf, das hiesige Steuerrecht zu entrümpeln und zu refor mieren. "Nichtstun wäre fatal, soll Deutschland nicht noch mehr an steuerlicher Wettbewerbsfähigkeit verlieren", sagte Schäffler, der für die FDP im Bundestag sitzt, der "Welt am Sonntag".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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