Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Lauterbach will Regierungsbeauftragten für Einsamkeit

Lauterbach will Regierungsbeauftragten für Einsamkeit

Archivmeldung vom 04.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
Symbolbild

Bild: M.E. / pixelio.de

Der gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, fordert einen Regierungsbeauftragten, der sich um Einsamkeit und Einsamkeitsschäden in der Gesellschaft kümmert.

"Bisher wurde die Zahl der Krankheiten, die durch Einsamkeit ausgelöst werden, unterschätzt. Neueste Forschungsergebnisse beweisen, dass diese häufig psychischen Leiden wie Depressionen, Angststörungen, aber auch starke Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Demenz auslöst", sagte Lauterbach der "Welt am Sonntag". Das beeinträchtige die Lebensqualität der Betroffenen und führe zu hohen Kosten, da die Behandlung dieser Krankheiten teuer sei. Lauterbach verwies auf Großbritannien, in dem es einen Regierungsbeauftragten, wie er ihn fordert, bereits gibt. Auch Marcus Weinberg (CDU), familienpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, kann sich in einigen Jahren einen eigenen Bereich zur Koordinierung entsprechender Programme und Maßnahmen gegen Einsamkeit auf Regierungsebene vorstellen. Es müsse mehr Angebote geben, die es einsamen Menschen ermöglichen, wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, sagte der CDU-Politiker.

Christine Aschenberg-Dugnus, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, hält ein eigenes Ministerium wie in Großbritannien für überflüssig. Allerdings müsse das Gesundheitsministerium das Problem erkennen und Präventionsprogramme auf den Weg bringen, sagte Aschenberg-Dugnus der "Welt am Sonntag". Die FDP-Politikerin will in einer bisher unbeantworteten Anfrage von der Regierung wissen, wie sie "das Ausmaß des Problems von Einsamkeit für die öffentliche Gesundheit in der Bundesrepublik bewertet und wie hoch die gesundheitlichen und gesamtwirtschaftlichen Kosten sind, die infolge der Vereinsamung auftreten". Eine umfangreiche Studie, um die gesellschaftlichen Folgekosten abschätzen zu können, fordert die Grünen-Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink.

"Aber ich gehe davon aus, dass sich jede Investition gegen Einsamkeit auch wirtschaftlich lohnt - von den positiven Auswirkungen auf jeden einzelnen einsamen Menschen ganz zu schweigen", sagte sie der "Welt am Sonntag". In den Industriestaaten steigt die Zahl der Menschen, die sich allein fühlen, so stark, dass Experten bereits von einer "Einsamkeits-Epidemie" sprechen. Durch die Digitalisierung dürfte sich dieser Trend in den nächsten Jahren noch weiter verstärken - und hohe Kosten verursachen. Denn medizinische Behandlungen wie Therapien dauern lange und sind aufwendig. Zudem fehlen die Betroffenen auf dem Arbeitsmarkt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte formte in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige