SPD und Grüne gegen Lafontaine-Vorstoß für neue linke Volkspartei
Archivmeldung vom 02.01.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFührende Politiker von SPD und Grünen haben den Vorstoß von Oskar Lafontaine, eine neue linke Volkspartei zu bilden, zurückgewiesen.
"Es braucht wirklich keine Parteigründung sondern eine starke SPD als die linke Volkspartei, die programmatische Orientierung bietet, zukunftsorientiert ist und in der ganz alltäglichen Politik das Leben der Menschen besser macht", sagte SPD-Bundesvize Ralf Stegner der "taz". "Oskar Lafontaine, der den SPD-Vorsitz im letzten Jahrtausend ohne Erklärung weggeworfen, eine Konkurrenzpartei gegründet und die SPD seither meist bekämpft hat, ist politisch ziemlich retro und als `Friedensengel` und Ratgeber für die politische Linke in Deutschland eher eine Fehlbesetzung."
Auch Grünen-Chefin Simone Peter reagierte skeptisch auf Lafontaines Vorstoß. "Für eine linke Sammlungsbewegung braucht es keine Parteineugründung, sondern Mut und das Vertrauen der linken Parteien in die eigenen Ideen und Visionen von Politik und Gesellschaft", sagte Peter der Zeitung. Gerechtigkeit, Ökologie und Weltoffenheit gehörten zusammen. "Dieses Prinzip hat Bernie Sanders in den USA verstanden, bei SPD und Linkspartei mangelt es bisher an Verständnis für diesen Dreiklang."
Der frühere Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine hatte zur Bildung einer linken Volkspartei aufgerufen. "Wir brauchen eine linke Sammlungsbewegung, eine Art linke Volkspartei, in der sich Linke, Teile der Grünen und der SPD zusammentun", sagte er dem aktuellen "Spiegel". Stegner und Peter gehören jeweils zum linken Flügel ihrer Partei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur