Rühe kritisiert schleppenden Bundeswehr-Einsatz in Altenheimen
Archivmeldung vom 01.02.2021
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Freigeschaltet durch André OttDer frühere Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) kritisiert den schleppenden Einsatz von Soldaten zum Corona-Schutz der Altenheime in Deutschland und appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), das Thema an sich zu ziehen.
"Merkel sagte kürzlich, ihr breche das Herz, wenn sie an die hohen Corona-Todeszahlen in Altenheimen denke. Sie versprach, alles dafür zu tun, dass die Alten in den Heimen besser vor dem Virus geschützt werden. Wir brauchen jetzt mehr Führungsstärke der Kanzlerin", sagte Rühe der "Bild".
Er forderte konkret: "Die Bundeskanzlerin muss jetzt initiativ werden. Die Altenheim-Frage gehört auf die Tagesordnung der Kanzlerin ganz nach oben." Der CDU-Politiker bekräftigte: "Ich verstehe die Zurückhaltung beim Bundeswehr-Einsatz in Altenheimen überhaupt nicht." Als Verteidigungsminister habe er 1997 die deutschen Soldaten an die Oder zur Fluthilfe abkommandiert, so Rühe. "Eine Flutkatastrophe ist mit der Corona-Pandemie nicht vergleichbar. Corona ist für unser Land wesentlich dramatischer. Das Hochwasser war sichtbarer als das gnadenlose Coronavirus in den Altersheimen."
Rühe schlug der Bundeskanzlerin vor, "den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn" im Kanzleramt zu treffen "und sich über die Möglichkeiten der Bundeswehr bei der Pandemie-Abwehr informieren zu lassen". Danach sollten Merkel und Zorn "vor TV-Kameras an alle Verantwortlichen in Bund, Ländern und Landkreisen appellieren, jetzt schnell alles Erforderliche zu unternehmen, dass die Heime durch den Einsatz unserer Soldaten sicherer werden", verlangte Rühe in der "Bild".
Quelle: dts Nachrichtenagentur