Bericht: Schäuble grenzt bei Postenvergabe Ökonomen aus
Archivmeldung vom 03.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) setzt bei der Besetzung von Führungspositionen in seinem Ressort offenbar zunehmend auf Juristen. Das verärgere viele seiner Mitarbeiter, berichtet der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe. Anlass für den neuen Verdruss seien vor Kurzem zwei Stellenausschreibungen für Unterabteilungsleiter gewesen, in denen als erste Voraussetzung "Volljurist/in" genannt war, so das Nachrichtenmagazin.
Demnach hatten beide Posten, aktuell oder früher, schon einmal Ökonomen inne. Diese fühlen sich laut "Spiegel" mittlerweile systematisch benachteiligt. So sind die drei beamteten Staatssekretäre im Bundesfinanzministerium Juristen. Von neun Abteilungsleitern sind zwei Wirtschaftswissenschaftler, der Rest Juristen. Bei den Unterabteilungsleitern stellen Rechtsgelehrte mit 13 ebenfalls die größte Gruppe, bald kommen die zwei neu ausgeschriebenen dazu.
Ihnen stehen dann zehn Ökonomen gegenüber. Kritiker innerhalb und außerhalb des BMF werfen Schäuble vor, dass der Kurs seines Ressorts zu sehr von ökonomischen Laien bestimmt werde. Vor Schäubles Amtsantritt war meist wenigstens ein Staatssekretär Volkswirt, etwa die beiden späteren EZB-Direktoriumsmitglieder Jürgen Stark und Jörg Asmussen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur