Kühnert kritisiert FDP und drängt auf mehr Mieterschutz
Archivmeldung vom 17.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gibt dem Koalitionspartner FDP eine Mitschuld an kräftigen Mieterhöhungen für tausende Berliner Mieter.
Kühnert sagte dem "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe): "Die saftigen
Mieterhöhungen, die tausende Vonovia-Mieter dieser Tage per Post
erhalten, haben de facto zwei Absender: einerseits den Wohnungskonzern
selbst, andererseits den Bundesminister der Justiz und seine FDP." Sie
hätten es in der Hand gehabt, "exorbitante Mietsteigerungen" gesetzlich
auszuschließen, kritisierte Kühnert.
Anlass sind Berichte über
deutliche Mietsteigerungen durch den Wohnungskonzern Vonovia. Dieser
will nach laut "Tagesspiegel" die Mieten für seine 40.000 Wohnungen in
Berlin erhöhen und dabei auch über das im Berliner Wohnungsbündnis
vereinbarte Limit von 11 Prozent innerhalb von drei Jahren hinaus gehen.
20.000 Mieterhöhungen seien schon verschickt worden.
Kühnert
sagte: "Es macht mich wütend, wenn unsere Koalition einerseits um mehr
Netto für Millionen Beschäftigte kämpft, während die FDP gleichzeitig
dieses Netto durch riesige Mietsteigerungen auffressen lässt." Seit
zweieinhalb Jahren verweigere Justizminister Buschmann grundlos die
Durchsetzung von mehr Mieterschutz in Deutschland, so der
SPD-Generalsekretär.
Hintergrund der Attacke ist, dass die
Ampel-Koalition im Koalitionsvertrag vereinbart hatte, eine Grenze von
maximal elf Prozent Mieterhöhungen in drei Jahren einzuführen. Das
Vorhaben hängt seither im Haus von Bundesjustizminister Marco Buschmann
(FDP) fest. Seine Partei warnt öffentlich vor weiteren Verschärfungen
des Mietrechts.
Kühnert fordert von Buschmann ein Ende der
Blockade bei den sogenannten Kappungsgrenzen: "Ich erwarte vom liberalen
Koalitionspartner, dass er endlich Vertragstreue an den Tag legt."
Unmittelbar nach der Sommerpause müsse der Gesetzentwurf aus dem
Bundesjustizministerium deshalb dem Parlament vorgelegt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur