Lindner rechnet mit Scholz ab
Nach seiner angekündigten Entlassung durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der scheidende Bundesfinanzminister Christian Lindner (SPD) die Verantwortung für das Ampel-Aus von sich gewiesen.
Der Bundeskanzler habe in der Sitzung des Koalitionsausschusses am Abend
die Zusammenarbeit mit ihm und der FDP "aufgekündigt", sagte Lindner am
Mittwoch auf der Fraktionsebene des Bundestages. "Sein genau
vorbereitetes Statement vom heutigen Abend belegt, dass es Olaf Scholz
längst nicht mehr um eine für alle tragfähige Einigung ging, sondern um
einen kalkulierten Bruch dieser Koalition."
Damit führe er
Deutschland in eine Phase der Unsicherheit. Er habe Scholz stattdessen
einen gemeinsamen Weg zu Neuwahlen vorgeschlagen, "um geordnet und in
Würde eine neue Bundesregierung zu ermöglichen". Dieses Angebot habe der
Bundeskanzler "brüsk" in der Sitzung des Koalitionsausschusses
zurückgewiesen.
Als Grund für das Scheitern der Koalition nannte
Lindner, dass Scholz von der FDP verlangt habe, die Schuldenbremse des
Grundgesetzes auszusetzen. "Dem konnte ich nicht zustimmen, weil ich
damit meinen Amtseid verletzt hätte." Zur Zukunft der weiteren
FDP-Minister im Kabinett machte Lindner zunächst keine Angaben.
Vor
Lindner hatten sich auch bereits Scholz und Vizekanzler Robert Habeck
(Grüne) zum Ampel-Aus geäußert. Vor allem Scholz hatte Lindner dabei
scharf attackiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur