Duisburgs Oberbürgermeister Link wirft Spahn Ahnungslosigkeit vor
Archivmeldung vom 05.04.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte um No-go-Areas in Deutschland reagiert Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) empört auf Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über die Stadt im Ruhrgebiet. "Die Aussagen von Jens Spahn zeugen - freundlich formuliert - von Ahnungslosigkeit", sagte Link der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Onlineausgabe). "Vielleicht hilft es, wenn man Borken oder Berlin mal verlässt und sich vor Ort informiert, bevor man derartige Pauschalurteile fällt."
Spahn schüre Vorurteile und würdige mit seinen Äußerungen die Arbeit von vielen Menschen vor Ort herab. "Ich finde, es ist unverschämt und unwahr, der Polizei zu unterstellen, in bestimmte Viertel nicht mehr zu gehen. Das Gegenteil ist der Fall", sagte Link weiter. "Dass Spahn dabei auch noch despektierlich von 'Arbeitervierteln' spricht, zeigt deutlich, mit welcher Einstellung er hart arbeitenden Menschen entgegentritt."
Gesundheitsminister Jens Spahn hatte in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" beklagt, der Staat habe in den vergangenen Jahren in Teilen Deutschlands nicht mehr ausreichend für Recht und Ordnung gesorgt. "Schauen Sie sich doch Arbeiterviertel in Essen, Duisburg oder Berlin an. Da entsteht der Eindruck, dass der Staat gar nicht mehr willens oder in der Lage sei, Recht durchzusetzen", sagte Spahn.
Quelle: Rheinische Post (ots)