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Lehrerverbände empört über Stamp-Kritik an Bequemlichkeit von Lehrern in der Corona-Krise

Archivmeldung vom 05.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Empört, entsetzt, staunen und überrascht (Symbolbild)
Empört, entsetzt, staunen und überrascht (Symbolbild)

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat die Lehrergewerkschaften des Landes durch Äußerungen über Lehrer in der Coronakrise verärgert. Maike Finnern, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), warf dem FDP-Politiker ein "unsägliches Lehrkräfte-Bashing" vor.

Die "populistische Herabsetzung" der Lehrer sei "infam" und für die Pädagogen, die jetzt vor einem schwierigen Schuljahr stünden, "äußerst demotivierend", sagte Finnern dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Der FDP-Politiker hatte sich in einem TV-Interview kritisch zum Verhalten der Lehrer in der Corona-Krise geäußert. Neben zahlreichen engagierten Pädagogen habe es auch viele gegeben, die sich im Lockdown bequem eingerichtet hätten, so der Familienminister. "Über dieses Verhalten der Selbstoptimierung sind nicht nur Eltern, sondern auch die eigenen Kollegen sauer. Unangenehme Wahrheiten muss man leider manchmal aussprechen", sagte Stamp dem "Kölner Stadt-Anzeiger."
Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung, warf Stamp vor, er zeichne ein Bild von Lehrkräften, "das wütend und fassungslos" mache: "Er stößt engagiertes Schulpersonal vor den Kopf. Ursache vieler Probleme ist der Personalmangel, aber nicht das Personal." Solche Angriffe würden die Lehrkräfte "nicht verdienen."

Die SPD hat einen Bericht der Landesregierung für die nächste Sitzung des Schulausschusses angefordert. Stamp sollte sich für seine "missglückten Äußerungen" am besten schon jetzt entschuldigen, forderte SPD-Schulexperte Jochen Ott.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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