SPD-Chef Gabriel sieht sich nicht als Kanzlerkandidat für 2013
Archivmeldung vom 06.07.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSPD-Chef Sigmar Gabriel sieht sich nicht zwingend als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten für die nächste Bundestagswahl 2013. "Eine Partei, die ein Dreivierteljahr nach einer herben Niederlage anfängt, über einen Kanzlerkandidaten zu spekulieren, die hätte sie nicht alle beisammen", sagte Gabriel dem "Spiegel".
"Ich habe noch nie viel davon gehalten, dass der SPD-Vorsitzende das erste Zugriffsrecht auf eine Kanzlerkandidatur haben soll. Es geht darum, den zur Wahl zu stellen, der 2013 die besten Chancen hat", so der SPD-Politiker. Des Weiteren wies Gabriel Vorwürfe zurück, die SPD habe den Bürgerrechtler Joachim Gauck nur als Kandidat für das Bundespräsidentenamt vorgeschlagen, um der schwarz-gelben Koalition ein Bein zu stellen. "Das war keine machttechnische Kandidatur. Ich weiß ja, dass uns viele Journalisten ständig ausschließlich Taktik und nie innere Überzeugung unterstellen", sagte der SPD-Chef. "Es ging nicht darum, Schwarz-Gelb
vorzuführen. Dann hätte ich doch Angela Merkel nicht das Angebot gemacht, einen geeigneten Kandidaten zu unterstützen." Die SPD werde auch bei der nächsten Wahl des Bundespräsidenten einen überparteilichen Kandidaten aufstellen, auch wenn die Sozialdemokraten eine eigene Mehrheit hätten, so Gabriel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur