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NRW-Finanzminister erwartet in diesem Jahr 7,5 Milliarden Euro weniger Steuern

Archivmeldung vom 15.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geldberg, Gewinn, Finanzamt, Steuern (Symbolbild)
Geldberg, Gewinn, Finanzamt, Steuern (Symbolbild)

Bild: Uta Herbert / pixelio.de

Das Finanzministerium von Nordrhein-Westfalen erwartet im laufenden Jahr einen Rückgang des Steueraufkommens um fast 7,5 Milliarden Euro. Das teilte das Ministerium auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" mit.

Die Zahlen ergeben sich aus der Sitzung des Arbeitskreises "Steuerschätzungen" vom Mai 2020, die am Donnerstag vorgelegt wurden. Nach Plan sah der Haushalt für das Jahr 2020 Steuereinnahmen von 65,1 Milliarden Euro vor. Nach den neuesten Schätzungen werden jetzt nur noch Einnahmen von 57,7 Milliarden Euro erwartet. Auch für die kommenden drei Jahre prognostiziert das Ministerium geringere Einnahmen als geplant. Für das Jahr 2021 werden die Mindereinnahmen auf 3,7 Milliarden Euro geschätzt, für 2022 auf 3,8 Milliarden Euro und für 2023 auf 3,3 Milliarden Euro. "Ursächlich für den drastischen Rückgang der Steuereinnahmen ist die durch die Corona-Pandemie induzierte rückläufige Wirtschaftsleistung und die Liquiditätssicherungsmaßnahmen für die Unternehmen", sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage.

Die Steuerschätzung aus Mai 2020 beruht auf der gesamtwirtschaftlichen Annahme, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um 6,3 Prozent schrumpft und die deutsche Volkswirtschaft in die Rezession gerät. Im Jahr 2021 soll sich die wirtschaftliche Lage bei einem kräftigen Wachstum von 5,2 Prozent entspannen. "In den Folgejahren schwenkt die Wirtschaftsleistung dann auf einen moderaten Wachstumspfad von 1,4 Prozent ein", heißt es von den Schätzern. Während die EU-Kommission und der Internationale Währungsfonds mit einer Entwicklung des BIP von minus 6,5 bzw. minus 7 Prozent noch pessimistischer sind als die Bundesregierung, rechnen das ifo-Institut und das RWI lediglich mit minus 1,5 bzw. minus 0,8 Prozent. Welche dieser Prognosen letztendlich den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen wird, bleibe abzuwarten. "Daher besitzt die aktuelle Steuerschätzung nur eine eingeschränkte Aussagekraft und ist nur als eine erste Einschätzung zu sehen", heißt es vom Ministerium. "Klar ist aber bereits jetzt: Die im erheblichen Maße entstehenden Steuermindereinnahmen werden alle öffentlichen Haushalte vor große Herausforderungen stellen", so das Finanzministerium

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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