CDU-Landtagsabgeordneter stellt "Brandmauer" zur AfD infrage
Archivmeldung vom 04.06.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer sachsen-anhaltinische CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Räuscher sieht den Beschluss seiner Partei, nicht mit der AfD zu koalieren oder zusammenzuarbeiten, als "Fehler". Er halte den "Brandmauer-Beschluss" für falsch, sagte er dem "Spiegel".
Er sei "unter unsäglichem Druck geboren, aus Angst vor Shitstorms und weil wir uns ständig anhören müssen, was für Nazis diejenigen sind, die mit AfD-Leuten reden". Das sei "gefährlicher Unfug". Auf die Frage, ob er die "Brandmauer" zur AfD einreißen wolle, sagte Räuscher: "Zu allen parlamentarisch vertretenen Parteien."
Die "Brandmauer" schränke die CDU in Koalitionsfragen ungemein ein, so der CDU-Politiker. "Und zwar nicht, weil ich unbedingt mit der AfD koalieren will. Sondern weil alle anderen Parteien wissen, dass wir aufgrund unseres eigenen Beschlusses kaum Verhandlungsspielraum haben. So machen wir uns klein vor der SPD und den Grünen, deren Stellung wir selbst unverhältnismäßig gestärkt haben." Gleichzeitig spricht sich Räuscher gegen eine Koalition mit den Grünen aus. "Das ist eine schreckliche Partei, mit der die CDU möglichst nicht koalieren sollte." Dass die Grünen Listenplätze paritätisch vergeben, sei diskriminierend, männerfeindlich und habe nichts mit Demokratie und dem Gleichheitsgrundsatz zu tun. "Die Grünen sind da für mich charakterlich nicht besser als die AfD."
Quelle: dts Nachrichtenagentur