Uhl gibt CDU-Führung Mitschuld an Steinbachs Parteiaustritt
Archivmeldung vom 16.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl gibt der CDU-Parteiführung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Mitschuld am Parteiaustritt von Erika Steinbach: "Es ist nicht richtig, wie die Parteiführung der CDU mit Politikern wie Erika Steinbach umgegangen ist", sagte Uhl der "Welt".
Es sei Aufgabe der Parteiführung, "die Vertreter des konservativen Flügels an die CDU zu binden und die eigene Politik so zu ändern, dass jene Leute noch bleiben können", meint Uhl, der wie bisher auch Steinbach dem konservativen "Berliner Kreis" von CDU/CSU angehört.
Dass unter der CDU-Führung eine solche Einbindung der Konservativen nicht geschehen sei, ist nach Uhls Ansicht "ein schwerer Fehler der Parteiführung". Einen solchen Fehler, so Uhl weiter, dürfe "man auch nicht gegenüber jenen Konservativen machen, die bereit sind die AfD zu wählen". Diese Leute dürfe man nicht diffamieren oder stigmatisieren.
"Vielmehr müssen wir konservative AfD-Anhänger zurückholen", sagte Uhl, der Justiziar der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist. Steinbachs Kritik an der Migrationspolitik der Bundesregierung unter Angela Merkel hält der Innenexperte Uhl "für absolut berechtigt".
Steinbachs Austritt sei seiner Meinung nach aber falsch. "Ich war", so Uhl, "am Sonntagmorgen in der Kirche und dachte während der Predigt: Wenn mir die nicht gefällt, dann sage ich das dem Pfarrer, aber ich trete deshalb nicht aus der Kirche aus." Deshalb finde er "es nicht richtig, dass Erika Steinbach die CDU nun verlässt". Uhl erwähnte nicht, daß Erika Steinbach sehr lange Kritik in der Partei äußerte und ungehört blieb.
Quelle: dts Nachrichtenagentur