Rechte Straftaten in NRW nehmen trotz Corona zu
Archivmeldung vom 08.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahlen politisch rechts motivierter Straftaten in NRW nehmen in Corona-Zeiten zu. Das geht aus mehreren Antworten auf kleine Anfragen der Lantagsfraktion der Grünen hervor, die der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen vorliegen.
Konkret wurden in den ersten sechs Monaten 2020 insgesamt 1.301 politisch rechts motivierte Straftaten gezählt. Im Vergleichszeitraum 2019 lag die Zahl noch bei 1.216.
Und auch die Zahlen von antisemitischen, islamfeindlichen oder flüchtlingsfeindlichen Zahlen nahmen zu. So wurden in der ersten Jahreshälfte 2020 103 antisemitische (erstes Halbjahr 2019: 96), 69 flüchtlingsfeindliche (51) sowie 78 islamfeindliche (42) Straftaten gezählt.
Verena Schäffer, stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, sagte der Neuen Westfälischen: "Vom Rechtsextremismus geht eine große Bedrohung für unsere demokratische Gesellschaft aus." Große Sorgen machten ihr die derzeit verschwörungsideologisch geprägten Versammlungen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Bei diesen Demonstrationen seien neben rechtsextremer Symbolik immer wieder auch eindeutig antisemitische Bilder und Symbole zu sehen, so Schäffer. "Diese Entwicklung ist gerade auch vor dem Hintergrund der steigenden Zahlen antisemitischer, flüchtlingsfeindlicher und islamfeindlicher Straftaten besorgniserregend."
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)