Grünen-Chef Banaszak kritisiert Merz für EVP-Auftritt
Grünen-Chef Felix Banaszak hat den Auftritt von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz bei der Klausur der europäischen Konservativen (EVP) in Berlin heftig kritisiert. "Beim heutigen Treffen der europäischen Konservativen inszeniert Friedrich Merz einen Generalangriff auf den europäischen Green Deal und erteilt damit einer zukunftsorientierten europäischen Wirtschaft eine Absage", sagte Banaszak der "Rheinischen Post".
Der Grünen-Chef sagte weiter, unter dem Deckmantel von "Antibürokratie"
wollten Merz und dessen konservativen Kollegen den Green Deal
rückabwickeln, sei es bei emmisionsfreien Autos oder bei den Zielen für
erneuerbare Energien. "Das sendet fatale Signale an die Wirtschaft und
bietet unserer Industrie keine langfristige Planungssicherheit. Ich
hätte mir vom Kanzlerkandidaten von CDU/CSU mehr Wirtschaftskompetenz
erhofft", monierte Banaszak.
"Wir Grüne werden Kurs halten beim
Green Deal. Er ist das Herzstück einer klugen Wirtschaftspolitik und das
stärkste Werkzeug, das wir für Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit in
Europa haben. Mit uns kann man immer über sinnvolle Vereinfachung
sprechen, doch Bürokratieabbau darf kein Vorwand sein, die Klimaziele
auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben und bereits getroffene
Weichenstellungen ins Leere laufen zu lassen", erklärte der Grünen-Chef
weiter.
Zu dem EVP-Forderungskatalog, der bei dem Treffen beraten
wurde, gehört unter anderem die Technologieoffenheit im Mobilitäts- und
Energiesektor. EVP-Chef Manfred Weber hatte bereits am Freitag
angekündigt, dass die EVP mit einer "Bürgerlichen Mehrheit" das
Verbrenner-Aus für Autos bis 2035 kippen wolle.
Quelle: dts Nachrichtenagentur