Wagenknecht will bei Koalitionsverhandlungen im Osten mitreden
Archivmeldung vom 22.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBSW-Chefin Sahra Wagenknecht will bei möglichen Koalitionsverhandlungen im Osten selbst mit am Tisch sitzen. Wenn in Sachsen und Thüringen verhandelt werde, würden diese Gespräche "in enger Abstimmung" mit den Spitzenkandidaten geführt, "und natürlich werde ich mich auch persönlich einbringen", sagte Wagenknecht dem "Spiegel".
Alle seien sich der
Verantwortung bewusst, dass man nur mitregieren könne, wenn es "einen
Neuanfang mit spürbaren Verbesserungen" für die Bürger gebe.
Wagenknecht
forderte dafür Verständnis, insbesondere von den Christdemokraten. "Die
CDU muss begreifen, dass wir unter einem hohen Erwartungsdruck stehen.
Wir sind eine junge Partei", so die BSW-Chefin. Sie warnte: Wenn eine
Regierung unter BSW-Beteiligung die Menschen enttäuschte, wäre "das ein
Konjunkturprogramm für die AfD". Deshalb werde ihre Partei nur regieren,
wenn sie substanzielle Veränderungen durchsetzen könne: "In der
Bildung, beim Abbau von Bürokratie, bei der Einflussnahme der Bürger
durch direkte Demokratie oder auch in der Aufarbeitung der Coronazeit."
Thüringens
CDU-Landeschef Mario Voigt hatte wiederholt bekundet, zwar mit
BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf sprechen zu wollen - früher
Linken-Politikerin und jahrelang Oberbürgermeisterin von Eisenach - aber
nicht mit Wagenknecht. Laut verschiedener Umfragen liegt die CDU in
Thüringen bei 21 Prozent, das BSW knapp dahinter bei 18 bis 19 Prozent.
Zusammen mit der SPD, die auf 6 bis 7 Prozent kommt, könnte es knapp
eine parlamentarische Mehrheit geben. Stärkste Kraft ist in den Umfragen
allerdings die AfD mit 30 Prozent.
Und auch in Sachsen riecht es
für die Wagenknecht-Partei nach einer Regierungsbeteiligung: Laut
verschiedener Umfragen liegt die CDU mit der AfD im Bereich von 29 bis
34 in etwa gleichauf, das BSW kommt auf 11 bis 15 Prozent. Auch hier
scheint für CDU und BSW zusammen eine Mehrheit im Parlament realistisch.
SPD, Grüne und Linke knabbern dagegen in Sachsen an der
5-Prozent-Hürde, die FDP ist kaum noch messbar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur