Gemeindebund (CSU) fordert "System-Umbau" bei Staatsausgaben
Der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Uwe Brandl (CSU), fordert eine "Umkehr" in der Migrations- und allgemein der Ausgabenpolitik in Deutschland.
Angesichts einer tiefergreifenden wirtschaftlichen Krise und eines 186
Milliarden Euro schweren "Sanierungsstaus" bei den Kommunen müsse "das
gesamte System umgebaut werden", sagte er "Ippen-Media". "Das ist auch
die Chance, sich darauf zu besinnen, dass man sich nicht jeden Wunsch
auch leisten kann", fügte Brandl hinzu.
Fraglich sei
beispielsweise, warum sich Einkommensmillionäre finanziell nicht an der
frühkindlichen Erziehung ihrer Sprösslinge beteiligen müssten. "An diese
Dinge muss man ran, auch wenn das nicht populär ist", mahnte Brandl.
"Es ist Teil unseres Sozialverständnisses gewesen, dass wir denen
helfen, die sich selber nicht helfen können - aber nur, solange sie das
nicht können."
Beim Thema Migration sei die Lage für die Kommunen
"teils brutal, insbesondere die Frage der Unterbringung", erklärte
Brandl. "Auch mit Blick auf das Gerechtigkeitsempfinden in der
Bevölkerung" sei es wichtig, ankommende Menschen schnell in Arbeit zu
bringen. "Ich bin der festen Überzeugung, dass über das Thema Arbeit das
Thema Integration deutlich besser lösbar ist", sagte Brandl.
Das
sei zugleich für das Selbstwertgefühl der Ankommenden förderlich: "Da
sind sie vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Das wäre eine Umkehr in
der Politik." Es gehe darum, "vom ersten Tag an zu arbeiten", fügte der
CSU-Politiker hinzu: "Überspitzt gesagt muss auch ein Bauingenieur
unter Umständen Arbeit ableisten, die unter seiner Qualifikation liegt,
bis er die Sprache so beherrscht, dass er in seinem Beruf tätig sein
kann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur