Streit um Bezahlung in der Altenpflege: Sozialverband VdK warnt vor Folgen für Pflegebedürftige
Archivmeldung vom 27.02.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Scheitern des Branchentarifvertrags Altenpflege warnt der Sozialverband VdK Deutschland vor Folgen für die Pflegebedürftigen.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wenn der Branchentarifvertrag Pflege jetzt scheitert, ist eine einmalige historische Chance vertan. Damit die Pflegebedürftigen in Zukunft gut versorgt werden, müssen wir etwas für die Pflegekräfte tun. Sonst laufen sie weiterhin davon, und neue kommen nicht nach. Der Pflegeberuf ist derzeit für viele Menschen schlicht nicht attraktiv genug."
Bentele betonte, die Pflegekräfte in der Altenpflege hätten täglich ein immenses Pensum, das sie stemmen müssten. "Bisher gibt es für sie aber nur Corona-Applaus, einen einmaligen Zuschlag oder Diskussionen um den Mindestlohn. Das reicht bei Weitem nicht aus." Die Anerkennung müsse sich auch in guten Arbeitsbedingungen und auf dem Lohnzettel spiegeln. Deshalb brauche es einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag in der Pflegebranche.
Die Bemühungen um einen solchen Vertrag sind vorerst gescheitert, nachdem die Arbeitsrechtliche Kommission des Caritas-Verbandes ihre Zustimmung zu einem Entwurf der Gewerkschaft Verdi und des Pflege-Arbeitgeberverbandes BVAP verweigert hat. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kann den Vertrag damit nicht für allgemein verbindlich in der gesamten Branche erklären.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)